Kognition bei benigner multipler Sklerose: Eine prospektive Fallstudie – Patientenrekrutierung und Datenanalyse für die Verlaufsuntersuchung nach zwölf Monaten sowie die longitudinale Analyse im Hinblick auf die zum Zeitpunkt Null gewonnenen Daten

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine autoimmune Erkrankung des zentralen Nervensystem (ZNS) mit stark variierenden physischen und psychischen Symptomen. Die Definition von "benigner" MS beruht hauptsächlich auf motorischen- und Gehfähigkeiten ohne Berücksichtigung der kognitiven Funktionen. In der vorliegenden Studie wurden 21 Patienten (20 Probandinnen, 1 Proband) mit "benigner" MS im Abstand eines Jahres zweimal mittels körperlicher, zerebraler bildgebender 3T-MRT- und neuropsychologischer Untersuchung evaluiert. In der Bildgebung zeigten sich keine signifikanten Veränderungen der Anzahl der Läsionen. Im Bereich der körperlichen Untersuchung zeigte die maximale Gehstrecke eine signifikante Veränderung im Sinne einer Verschlechterung. Die neuropsychologische Untersuchung im Hinblick auf die kognitiven Funktionen zeigte wenige signifikante Veränderungen, vorwiegend Verbesserungen, in den Tests zu Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Lernen. Bei fehlender signifikanter Änderung der Läsionszahl muss von weiteren Einflussfaktoren auf die kognitiven Funktionen ausgegangen werden