Novi stratigrafski podatki kolišč na L jubljanskem barju

D urch neue Forschungen am L aibacher Moor im Ja h re 1953 ist es heute möglich einige F ragen zu berühren, die jedoch nur prinzipiell b e[1]an tw o rte t w erden können. D ie erste solcher F ragen b etrifft die V erteilung d er P fahlbauten am Moor. B isher w aren n u r P fahlbautensiedlungen bei lg bekannt; einige F orscher m einen, dass es d o rt n u r 5 P fahlbautensiedlungen gab, von denen n u r 2 erforscht, eine nur m it V ersuchsgraben in A ngriff genom men, die übrigen ab er n u r feistgestellt w urden. Einige andere Forscher, z. B. Ložar, nahm en hier n u r 4 Pfahlbautensiedlungen an. W eiter w urde auch eine Pfahlbautensied’lung bei N o tran je G orice b e[1]kannt, wo W. Schmid seine F orschungen durchgeführt hat. S päter w ährend des K rieges w urden durch Zufall noch 2 P fahlbauten bei B latna Brezovica entdeckt, die jedoch nicht durchforscht w urden. Im Ja h re 1953 w urde zufällig eine P fahlbautensiedlung bei P re se rje entdeckt. System atisch w u rd e n u r eine P fahlbautensiedlung bei B latna Brezovica durchforscht. Bei dieser G elegenheit w urden in d er N ähe von B latna Brezovica noch 2 an d ere P fahlbautensiedlungen festgestellt, so dass w ir hier m it 4 P fahl[1]bautensiedlungen zu tun haben, von denen nur eine teilw eise durchforscht w urde. A nlässlich der Sondierung in der U m gebung von lg w urde in Veliko M ostišče eine neue P fahlbautensiedlung entdeckt; ih re Fläche beträgt etw a 300 m in der Länge. E ine a n d e re P fahlbautensiedlung w ird, w enigstens nach einigen F unden zu beurteilen, südlich von der ersten und zw ar am R esnik-K anal verm utet. So ist es möglich au f dem T errain die Pfahlbautensiedlungen auf einzelne T erraingruppen zu verteilen: die G ruppe bei lg, je n e bei No[1]tra n je Gorice, wo h eute zw ar n u r eine Siedlung b ek an n t ist, wo jedoch auf G rund verschiedener Zeichen noch m ehr P fahlbautensiedlungen verm utet w erden können, w eiter die G ruppe bei B latna Brezovica und je n e bei P reserje, w ahrscheinlich a b e r auch eine G ruppe auf engerem G ebiet von L ju b ljan a, wo einzelne Zeichen sie verm uten lassen. Allem Anschein nach w ird jedoch die G ruppenzahl m it der Zeit noch zunehm en. Eine G ruppie[1]ru n g d er P fahlbauten nach anderen S tandpunkten w ird jedoch erst nach ih re r system atischen N achforschung erm öglicht w erden. D ie zw eite F rag e betrifft das Problem , ob w ir im Laibacher Moor m it einer vertikalen oder m it ein er horizontalen S tratigraphie zu tun haben. B isherige A ngaben sind nicht genügend au fk lären d und neue D aten b e ­ stätigen n u r die bereits bekannten Profile, die von D eschm an und W. Schmid veröffentlicht w urden. N eue P rofile unterscheiden sich von den älteren nur durch eine grössere A nzahl von Einzelheiten, die jedoch be[1]treffs d er chronologischen S tratigraphie das Bild nicht ändern. D ie K u ltu r[1]schicht liegt au f dem ehem aligen Seeboden, teilw eise und auf einzelnen Stellen reicht sie jedoch auch in den Boden selbst. D ie eigentliche K u ltu r[1]schicht, bestehend aus d er m it verschiedenen Pflanzenresten, m it Holz, m it B aum rinde und hie und da auch m it Ton usw. verm ischten H um userde ist relativ seh r dünn, 15 bis 40 cm dick, n u r bei B latna Brezovica auch 30 bis 80 cm. D ie ganze Schicht ist jedoch einheitlich. Ü berall haben w ir n u r m it ein er Siedlung zu tun, nirgends gibt es 2 übereinander liegende Siedlungen. Im Zusam m enhänge m it dieser F rag e steht auch die Fraged er F orm des u n teren T eiles d er Siedlungen, das ist der V erteilung der P fäh le selbst. D abei kann m an feststellen, dass einzelne P fähle w enig[1]stens au f einzelnen Stellen ern e u e rt w urden. Man k ann jedoch auch aus e in er solchen E rn eu eru n g der P fäh le nicht a u f eine ausserordentlich lange Zeit des P fah lb au ten b esteh en s a u f einer und derselben Stelle schliessen. D ie U rsache dafü r liegt in dem raschen V erfaulen der P fähle an Stellen, wo die L uft zu feuchten Stellen Z u tritt hat. T eilw eise versuchten die B e[1]w ohner fü r das Ü bel durch grössere V erw endung von K astanienholz A bhilfe zu finden. D ie D icke der P fä h le w ar nicht besonders gross (bei B latn a B rezovica b e trä g t der D urchm esser von 4,8 bis 21,2 cm, bei lg von 3 bis 14,4 cm usw.). T rotz der verschiedenen P fahldicke k ann m an fü r die G ebrauchsm öglichkeit eines P fahlbaues eine Z eitspanne von rund 20 bis 25 Jah ren annehm en. Jedoch w enn w ir eine zw eim alige oder dreim alige E rn e u eru n g der P fähle annehm en, e rstre c k t sich die G ebrauchszeit nicht ü b er 40 bis 70 Jahre, Bei B ehandlung der F rage, w ohin die Bew ohner des d e ra rt geschw ächten P fahlbaues üb ersied elt sind, kann m an den Schluss ziehen, dass sie neben dem alten un b rach b aren einen neuen P fahlbau e rric h te t und dabei noch das v erw en d b are M aterial des alten P fahlbaues v erw en d et haben. D eshalb en tsp rich t die G rösse der ganzen h eu te schein[1]b a r einheitlichen P fahlbautensiedlung nicht der Lebenszeit einer Periode. E ine solche P fahlbautensiedlung w ar viel kleiner. W enn m an alle die M om ente in B etracht zieht, ersieht m an, dass hier in d er chronologischen H insicht nicht eine vertikale, w ohl a b e r eine horizontale S tratigraphie helfend zu r G eltung kom m en kann. Bei d er Lösung der d ritte n F ra g e h an d elt es sich um die Form der ehem aligen P fahlbautensiedlungen. Indem bezüglich der B auten als solcher w egen der fehlenden A ngaben k eine R ede sein kann, sind ab e r die D aten ü b er die V erteilung der P fä h le sehr interessant. Ä ltere F orscher berichten von einem W ald von P h äh len ohne irgendw elche O rdnung. Bei neuen F orschungen w urden a b e r 2 T ypen festgestellt. Bei dem ersten sind die P fäh le in i bis 1,5 m voneinander abstehenden Reihen verteilt. Einzelne R eihen konnten freilich auch n ä h e r oder w eiter voneinander stehen. A usserdem befinden sich a u f einzelnen Stellen auch noch Zw ischenpfähle. Zum zw eiten T ypus gehören die P fahlgruppen, die 1 bis an d e rth alb m von[1]ein an d er e n tfe rn t w aren. Sowohl beim ersten als auch beim zw eiten Typus haben w ir m it den H auptpfählen als T räg ern zu tun. Auf schw ächeren Stellen gab es H ilfspfähle und letztens kom m en auch die neuen E rsatz[1]p fäh le fü r die alten in B etracht. D ie P fahlköpfe, die ü b erall als verfau lt gefunden w urden, stellen nicht die einstigen Pfahlköpfe, sondern nur die Stellen, wo die P fähle von der F äu le v ern ich tet w urden, dar. Bezüglich der B earbeitung der einzelnen P fah lteile bildeten die einzelnen Pfahlköpfe G abeläste, d. h. sie w urden ab g eh ack t an d er Stelle, wo der als Stütze fü r den Q u erbalken dienende Q u erast sich befand. A uf diese Q uerbalken w u rd en noch die L ängsbalken gelegt und erst au f diesen w urden die B auten aufgesetzt. D ie F rage, ob u n sere M oorpfahlbauten über der Seeoberfläche oder auf versum pftem E rdboden standen, w u rd e bereits vielfach erö rtert. D ie M einungen d arü b e r w aren rec h t verschieden. N euere Forschungen ergaben einige in teressan te D aten. D ie K u ltu rreste sind teilw eise auch m it Seeton[1]erd e überdeckt. D arau s könnte m an schlissen, dass sich h ier noch Seeufer befand. W eiter jedoch in d er K ulturschicht findet m an auch moorige Pflanzensedim ente, was w ieder andeutet, dass h ier bereits das Moor sichbefand. Einige Stäm m e auf den Pfahlbauseiten w ürden w ieder den Ge[1]danken zulassen, dass sie als W ellenbrecher dienten oder sind sie als unausgenütztes i M aterial zu betrachten. Gegen die A nnahm e eines Sees zeugen die H aufen von Fischschuppen, sowie auch H aufen von H im beer[1]samen, die im F alle eines Sees weggeschw em m t sein m üssten. D ünnere Tonschichten in der K ulturschicht deuten au f teilw eise Ü berschw em m ung zu verschiedenen Zeiten. Aus alledem kann m an schliessen, dass die P fahl[1]bauten in ihrem w eiteren B estände schon in dem versum pften Teile und nicht üb er der W asserfläche selbst standen. Es bleibt ab er noch die F rage offen, ob nicht etw a beim ersten Bau der P fahlbauten doch nicht das U fer[1]land des dam als noch bestehenden, ab er schnell zurückw eichenden Sees in A nspruch genom m en w urde. Am schw ierigsten ist h eute eine A ntw ort auf die F rag e der C hro[1]nologie verschiedener P fahlbautensiedlungen. D iese Siedlungen gehören wohl in verschiedene Zeitspannen. Es ist nicht w ahrscheinlich, dass m an die jüngsten Pfahlbautensiedlungen nur in den grössten Tiefen des Moor[1]beckens suchen m üsste, sondern im G egenteil ebenfalls in der N ähe des einstigen Seeufers und a u f anderen Stellen. Es scheint m ir auch nicht die H ypothese w ahrscheinlich, nach d er das M oorleben am A nfang des B ronzezeitalters ein Ende genommen hätte. V erschiedene Zufallsfunde aus der Bronze- und Eisenzeit im L jubi janica-Fluss und au f verschiedenen Stellen des L jubljana-M oores sprechen dagegen. D ie neu entdeckte P fahl[1]bautensiedlung bei B latna Brezovica gehört in die ältere Brozezeit. H ieher w ird auch das beim Sondieren von Veliko M ostišče entdeckte M aterial gehören. D ie F unde der zw eiten verm uteten Siedlung bei R esnik-Kanal entsprechen zeitlich dem M aterial der bereits bekannten Pfahlbauten -von lg.