Gemeinsamkeiten und Unterschiede bezüglich der Persönlichkeit von Lehrpersonen und Fussballschiedsrichtern. Untersuchung zu Persönlichkeitsmerkmalen sowie Verhaltens- und Erlebensmustern von Lehrpersonen und Fussballschiedsrichtern

Thema/Fragestellung: Die vorliegende Arbeit untersucht die Persönlichkeitsmerkmale sowie Verhaltens- und Erlebensmuster von Lehrpersonen und Fussballschiedsrichtern. Dabei werden diese beiden Gruppen auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede bezüglich deren Ausprägung untersucht. Theorie: Im Theorieteil werden einerseits Messmethoden für Persönlichkeitsmerkmale sowie für Verhaltens- und Erlebensmuster vorgestellt. Die Relevanz der Persönlichkeitsforschung innerhalb der Lehrerforschung wird dargelegt. Anschliessend werden die Lehrpersonen und die Fussballschiedsrichter isoliert betrachtet. Dabei wird für beide Gruppen erörtert, welche Ausprägungen der Persönlichkeitsmerkmale zu erwarten, resp. wünschenswert sind. Methodisches Vorgehen: Um die Fragestellung zu beantworten wird ein Fragebogen erstellt, der sich aus zwei bewährten Instrumenten zur Erfassung der Big Five der Persönlichkeit sowie drei Grundbedürfnis-sen beziehungsweise zur Erfassung von Verhaltens- und Erlebensmustern zusammensetzt. Dieser wird von angehenden Lehrpersonen wie von aktiven Fussballschiedsrichtern ausgefüllt. Die erhobenen Daten werden mittels t-Test (Vergleich der Mittelwertentwicklung) auf Unterschiede untersucht. Weiter werden Ergebnisse zur Persönlichkeit und den Grundbedürfnissen der Lehrpersonen und der Fussballschiedsrichter ebenfalls mittels t-Test mit dem Populationsmittelwert verglichen. Ergebnisse: Es zeigen sich grosse Ähnlichkeiten in den Big Five Persönlichkeitsmerkmalen. Nur für das Persönlichkeitsmerkmal Neurotizismus lässt sich ein signifikanter Unterschied nachweisen, t(148)=2.79; p=0.006, wobei beide Gruppen unter dem Populationsmittelwert liegen. In den drei Faktoren Extraversion, t(148)=0.33; p=0.74, Verträglichkeit, t(148)=-0.11; p=0.91 und Gewissenhaftigkeit, t(148)=-0.22; p=0.83, lassen sich keine Unterschiede zwischen den Lehrpersonen und den Fussballschiedsrichtern nachweisen. Die Ausprägungen all dieser Merkmale waren für beide Gruppen jeweils über dem Populationsmittelwert. Auch beim Persönlichkeitsmerkmal Offenheit unterscheiden sich die beiden untersuchten Gruppen nicht, t(148)=1.23; p=0.22. Sie liegen bei diesem Faktor jedoch beide unter dem Populationsmittelwert. Der Teil zu Verhaltens- und Erlebensmustern wird aufgrund einer sprachlichen Modifizierung für die Schiedsrichter nicht valide erfasst. Es lässt sich in der Folge keine gültige Aussage über Gemeinsamkeiten und Unterschiede machen. Fazit: Trotz des nicht valide erfassten Teils zu Verhaltens- und Erlebensmustern werden in dieser Arbeit bemerkenswerte Erkenntnisse bezüglich der Persönlichkeit von Lehrpersonen und Fussballschiedsrichtern gewonnen. Insbesondere leistet diese Studie in der Erforschung der Persönlichkeitsmerkmale von Fussballschiedsrichtern Pionierarbeit