Diabetes mellitus Typ 1 und Sport in der Schule

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind vom Diabetes mellitus Typ 1 betroffen. Die immer häufiger auftretende Stoffwechselkrankheit führt durch einen autoimmunen Effekt zu einem absoluten Insulinmangel. Das lebensnotwenige Hormon Insulin kann nicht mehr eigens hergestellt werden, was zu einer gestörten Blutzuckerregulation führt. Die bislang einzige Thera-piemassnahme besteht aus regelmässigen und mehrmals täglichen Blutzuckermessungen sowie Insulinzufuhren von aussen. Dabei sind die Betroffenen ständig einem Risiko ausgesetzt eine gefährliche Hypoglykämie (Unterzuckerung) oder Hyperglykämie (Überzuckerung) zu erleiden. Durch sportliche Aktivität wird der Stoffwechsel aktiviert und verlangt eine noch genauere Überwachung des Blutzuckerspiegels. Sport bringt durch unerwartete und starke Veränderungen des Blutzuckerspiegels einen zusätzlichen Einflussfaktor in die Berechnung mit. Jedoch ist Sport für diabeteskranke Menschen auch sehr wichtig. Durch seine positiven Auswirkungen auf die Psyche ist er auch für die Therapie sowie der vorbeugenden Wirkung von Folgekrankheiten wichtig. Dies führt zur Frage, was bei sportlicher Aktivität mit Diabetes mellitus Typ 1 beachtet werden muss. Welchen Einfluss hat physische Aktivität im aeroben und anaeroben Bereich auf den Blutzuckerspiegel? Was ist der Unterschied zu stoffwechsel-gesunden Menschen? Können Veränderungen des Blutzuckerspiegels auch ohne messen wahrgenommen werden? Und zu guter Letzt: Kann eine Empfehlung für den Umgang mit diabeteskranken Jugendlichen im Sportunterricht formuliert werden? Im Rahmen dieser Mas-terarbeit wird auf diese Fragen vertieft eingegangen. Dies geschah neben theoretischen Grundlagen mittels einer läuferischen Erhebung und einem Fragebogen. Dabei wurden je vier stoffwechselgesunde und diabeteskranke Probanden und Probandinnen mittels einem konti-nuierlichen Blutzuckermessgerät ausgestattet. Neben einem praktischen Teil im aeroben und anaeroben Bereich schätzten die Probanden ihren Blutzucker immer wieder ein. Dabei formulierten sie auch Anzeichen, wie sie eine Veränderung des Blutzuckers wahrnehmen. Die Fragen lassen sich mit den Ergebnissen der Erhebung sowie den theoretischen Grundlagen beantworten. Es stellt sich heraus, dass unterschiedliche physische Aktivität verschiedene Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel von Typ-1-Diabetikern haben. Auch das Abschätzen des eigenen Blutzuckerspiegels ist in einem gewissen Masse sehr wohl möglich. Die gewonnenen Erkenntnisse verbunden mit den theoretischen Grundlagen wurden schlussendlich zu einer Empfehlung für Lehrpersonen und Betroffene verarbeitet