Märchen als Spiegel der Zeit. Welchen Einfluss die zeitgenössische soziokulturelle Befindlichkeit auf die psychoanalytische Interpretation von Märchen in deren filmischen Adaptionen hat

Dass Märchen seit Jahrhunderten auf derartige Beliebtheit stossen, mag an den Parallelen zu eigenem Erleben liegen, welches jedes Individuum zu den Märchen entdecken kann. Trotz dieser Erkenntnis ist es auffällig, wie viele Adaptionen jährlich Einzug in die Kinosäle finden. Diese Adaptionen scheinen auf den ersten Blick nicht immer die gleiche Botschaft zu vermitteln wie die Originalmärchen, beispielsweise aus den Sammlungen der Gebrüder Grimm, es taten. Bei genauerem Betrachten ist es jedoch signifikant, dass den Märchen eine viel tiefere Bedeutung zu Grunde liegt als die oberflächlich vermittelte Geschichte, sprich dem Plot. Diese Botschaften lassen sich durch eine Kontextualisierung in Verbindungen zu den Zeiten, in welchen sie produziert wurden, setzen. Dies lässt die Frage aufwerfen, inwiefern sich in diesen Adaptionen der Geist der Zeit, respektive die soziokulturelle Befindlichkeit widerspiegeln. Welchen Einfluss hat die soziokulturelle Befindlichkeit auf die psychoanalytische Interpretation von Märchen in deren filmischen Adaptionen? Resümiert auf die Fragestellung, welchen Einfluss die soziokulturelle Befindlichkeit auf die psychoanalytische Interpretation von Märchen in deren filmischen Adaptionen hat, kann gesagt werden, dass nebst den Mitteln, mit welchen Zuschauerreaktionen erzielt werden können, die Entwicklung der Technik und die Grundstimmung der Gesellschaft eine grosse Rolle spielen. Obwohl sich die Grundmoral des Märchens „Rotkäppchen“ über die Jahre nicht veränderte, wurde es zeitgenössisch angepasst und der Geist der Zeit in jedem Fall aufgegriffen. Folglich kann behauptet werden, dass vom Werk ausgehend durchaus Aussagen über die Stimmung der Zeit gemacht werden könnten