Die Russlanddeutschen - ein vergessenes Volk. Vom Status der Privilegierung (1762-1861) zur Diskriminierung (1861-1964)

Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Geschichte der deutschen Bauern, die im 18. Jahrhundert auf Einladung der russischen Kaiserin Katharina der Grossen aus Deutschland nach Russland auswanderten, dort Kolonien gründeten und später in östliche Gebiete deportiert wurden. Der anfängliche privilegierte Status, den die Deutschen von Katharina der Grossen erhielten, wechselte innerhalb von 100 Jahren zu einer Diskriminierung der in Russland lebenden deutschen Minderheit. Die genauen Ursachen für diesen Wandel werden im theoretischen Teil mit der hermeneutischen Methode untersucht und mit Hilfe einer sich erinnernden Zeitzeugin überprüft. Hiermit leistet diese Arbeit einen Beitrag zur Ursachenforschung und trägt durch strukturierte Vergleiche mit den Erinnerungen einer Zeitzeugin zu neuen Erkenntnissen bei. Das Schicksal des russlanddeutschen Volkes ist in Schulbüchern nicht erwähnt. Der unterrichtspraktische Teil der Arbeit bezweckt deshalb einerseits das Füllen einer Lücke im Geschichtsunterricht mit Hilfe einer Unterrichtsreihe und andererseits eine schülergerechte Beantwortung auf die Frage, wie eine Minderheit zuerst geschätzt und danach zum Volksfeind des Landes ernannt wurde. Als Endprodukt liegt eine Werkstatt vor, die aus 14 Posten besteht und für Lehrpersonen zum Einsatz im Schulalltag bereit steht