Motivationsregulationsstrategien. Eine quantitative und qualitative Untersuchung

MRS (Motivationsregulationsstrategien) sind ein essentieller Bestandteil des selbstregulierten Lernens. Nach derzeitigem Erkenntnisstand herrscht Einigkeit über die positiven Auswirkungen auf das Lernverhalten. Durch den Einsatz von MRS kann die Anstrengung, momentane Lernmotivation und Ausdauer von Lernenden erhöht werden. Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung des Einsatzes von MRS von Lernenden sowie von erfahrenen Lehrpersonen. Es soll aufgezeigt werden, wie oft und in welcher Art entsprechende MRS angewendet werden. Dabei sollen Unterschiede in der Anwendungshäufigkeit von MRS bei Studierenden und die verschiedenen angewendeten Strategien von Lehrpersonen aufgezeigt werden. Diese Forschungsfrage wird anhand von zwei Studien untersucht. Schwinger et al. (2007) haben eine Systematisierung zur Erfassung der MRS von deutschen Studierenden aufgestellt. Basierend auf diesem Fragebogen wurde eine quantitative Studie mit PHSG Studierenden des zweiten Semesters (N= 72) durchgeführt und mit den Ergebnissen der deutschen Studierenden (ebd.) verglichen. Es zeigte sich, dass die PHSG Studierenden extrinsische MRS signifikant häufiger anwenden als die intrinsischen MRS. Vergleicht man die zwei Studien miteinander, lässt sich bei fünf von acht MRS ein signifikanter Unterschied feststellen. Im zweiten Teil der empirischen Arbeit wird mit einem Leitfaden-Interview die Anwendung von MRS durch Lehrpersonen (N= 8) und deren Empfehlungen an Lernende qualitativ erhoben. Aufgrund der Theorie und den Aussagen der Lehrpersonen wurden die acht MRS aus Schwinger et al. (2007) mit zehn weiteren MRS ergänzt. Aus dem Interview lässt sich die Erkenntnis ableiten, dass es eine Diskrepanz zwischen den angewendeten und den empfohlenen MRS gibt. Die Antworten der Lehrpersonen weisen auf eine Tendenz hin, dass die intrinsischen zur extrinsischen MRS bevorzugt werden