Nationalparktourismus in Ghana am Beispiel des Mole National Parks

Im Zentrum dieser Masterarbeit steht der Tourismus im Mole National Park, dem grössten Nationalpark in Ghana. Er besitzt ein grosses touristisches Potential, steht jedoch noch am Anfang seiner Entwicklung. In vielen Entwicklungsländern stellt der Tourismus eine der grössten Einnahmequel-len dar und gerade Nationalparks spielen dabei eine zentrale Rolle. Der Entwick-lungsländer-Tourismus ist jedoch nicht unumstritten, da er auch soziale, wirtschaftli-che und ökologische Negativerscheinungen mit sich bringt. Die Masterarbeit basiert auf Experteninterviews, einer Einwohnerbefragung und der Datensammlung im Headquarter des Mole National Parks. Sie zeigt in einem ersten Schritt die Entwicklung des Mole National Parks in den letzten 10 Jahren und den Einfluss des Tourismus auf die lokale Bevölkerung auf. Anschliessend werden ver-schiedene Zukunftsszenarien für die Weiterentwicklung des Nationalparks erstellt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Tourismus im Mole National Park in den letzten 10 Jahren sehr stark verändert hat. Es gab über die gesamte Zeitspanne gesehen ein Wachstum der Besuchszahlen. Seit dem Jahr 2010 haben sie sich die Zahlen jedoch bei zirka 14'000 bis 15'000 Besuchern pro Jahr eingependelt. Bedingt durch exogene Einflussfaktoren mussten auch immer wieder Rückschläge verkraftet wer-den. Die Auswirkungen von Ebola spürte man nicht nur in Mole. Der ganze Touris-mus in Ghana war davon betroffen. Durch verschiedene Massnahmen versucht das Park Management die Lokalbevölkerung in den Tourismus miteinzubeziehen, indem sie in touristische Aktivitäten eingebunden werden. Es sind zurzeit jedoch noch ein-zelne Dörfer rund um den Park und die Community innerhalb des Parks, welche wirk-lich vom Tourismus profitieren. Die meisten Dörfer entlang der Grenzen bekämpfen vor allem noch Folgeschäden, welche sich durch den Nationalpark ergeben haben. Der Entzug der einstigen Lebensgrundlage und die Zerstörung der Plantagen durch geschützte Wildtiere sind Auswirkungen des Nationalparks, welche die Lokalbevölke-rung schwer belasten. Daher sind viele Einheimische um den Park mit dem Ma-nagement nicht zufrieden und fühlen sich im Stich gelassen. Für die Zukunft des Mo-le National Parks darf trotzdem ein positives Bild erwartet werden. Investitionen in das Management und die Infrastruktur lassen auf ein weiteres Besucherwachstum schliessen, welches auf einer nachhaltigen Basis steht