Mathematische Förderung von Kindern mit einer geistigen Behinderung. Auswirkung von logisch-kreativer Denkschulung auf die mathematischen Kompetenzen

Schülerinnen und Schüler einer heilpädagogischen Schule sollen vor allem mit lebenspraktischen Kompetenzen gerüstet werden. Ein einheitliches Vorgehen der mathematischen Förderung ist unter anderem aufgrund der Heterogenität innerhalb der Klassen nicht möglich. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich kein Lehrplan findet oder wie in Regelklassen ein übergreifendes Lehrmittel. In bestehenden Förderkonzepten werden pränumerische Kompetenzen grossgeschrieben. Diese sollen für den Erwerb von numerischen Kompetenzen ausschlaggebend sein. Untersuchungen von Moser Opitz und Ratz (2015) - zu den arithmetischen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung - zeigen, dass ein grosser Teil über Basisfertigkeiten verfügt (bspw. Aufsagen der Zahlwortreihe, Erkennen von Zahlwörtern). Jedoch verfügen die meisten Schüler und Schülerinnen nur über eine unpräzise Grössenvorstellung. Um den grundlegenden Entwicklungsschritt zum Zahlenbegriff machen zu können, muss ein Kind - nach dem Entwicklungsmodell der Zahl-Grössenverknüpfung von Krajewski – Kompetenzen wie beispielsweise Grössenunterscheidung und Grössenrelationen beherrschen. Ich fragte mich zu Beginn meiner Bachelorarbeit, wie bedeutsam Addition und Subtraktion für Kinder mit einer geistigen Behinderung ist (mit Blick auf die lebenspraktischen Kompetenzen) und ob sie diese Kompetenzen auf demselben Weg erlenen wie Regelschulkinder. Gängige Lehr- und Lernmethoden werden seit Jahren mit den Schülerinnen und Schülern praktiziert. In dieser Arbeit werden Studien aufgezeigt, indem neue Wege ausprobiert wurden und mit einer eigenen praktischen Arbeit überprüft. Die Ergebnisse sind vielversprechend und dürften sowohl von einer logisch-kreativen Denkschulung, wie auch von einer aktiv-entdeckenden Arbeit überzeugen