Lesemotivation durch flüssiges Lesen. Schweizer Lehrmittel und Leseflüssigkeit - eine Analyse

Lesen lernen ist ein wichtiges Ziel der Volksschule. Daher ist es wichtig, dass jene Kinder mit Problemen in diesem Bereich die Motivation nicht für immer verlieren. Auf der Suche nach Wegen Schülerinnen und Schülern mit Leseschwierigkeiten mo-tivierend beim Lesenlernen zu unterstützen, erfuhr der Autor, dass Leseerfolg damit zusammenhängt, wie flüssig jemand liest. Der Begriff der Leseflüssigkeit (Fluency) ist im anglo-amerikanischen Raum schon längst in der Sprachdidaktik etabliert. In der deutsch-didaktischen Diskussion wurde Fluency erst seit der ersten PISA-Studie (2001) ins Blickfeld der Forschung gerückt. Die Kompetenz der Fluency besteht aus vier Teilleistungen: accuracy, automaticity, reading speed und prosodic parsing. Zur Förderung dieser Fertigkeiten eignen sich nachgewiesener Weise vor allem soge-nannte Lautleseverfahren. Studien haben gezeigt, dass 50 Prozent der Sechstklässler kein altersangemessenes Leseniveau erreichen. Bei so hohen Zahlen stellt sich die Frage, wie gut unsere Schüler mit den heutigen Schulmethoden lernen flüssig zu lesen. In einer Analyse wurden die Angebote der drei obligatorischen Lehrmittel „Die Sprachstarken“, „Sprachfenster“ und „Sprachland“ zur Förderung der Fluency und zum Einsatz von Lautleseverfahren untersucht. Die Definition von Fluency deckt sich in wenigen Fällen mit der Definition von Leseflüssigkeit in den Lehrmitteln. Ob-wohl Leseflüssigkeit in den Lehrmitteln meist nicht explizit mit Lautleseverfahren in Verbindung gebracht wird, lassen sich die Materialien der Lehrmittel mit dem nöti-gen Knowhow der Lehrperson meist für das Training von Fluency mit Lautleseme-thoden anpassen. In einigen Fällen werden bestimmte Lautleseverfahren in den Lehrmitteln bereits eingesetzt