Zusammenhang zwischen Bindungsängsten in der Partnerschaft und Bindungsängsten im Lehrer- und Lehrerinnen-Beruf. Eine Befragung von zukünftigen Lehrpersonen

Wenn sich zwei Menschen in einer Partnerschaft befinden, gehen sie eine Bindung ein. Fehlt es der Partnerschaft an Stabilität und Sicherheit, können Ängste auftreten. Auch Lehrpersonen gehen automatisch und praktisch gezwungenermassen eine Bindung mit ihren Schülerinnen und Schülern ein. Treten im Schulzimmer Bindungsängste auf, kann dies eine Auswirkung auf den Lernerfolg und die Motivation der Schülerinnen und Schüler haben. Es ist daher als Lehrperson von enormer Wichtigkeit, eine gute Bindung zur Klasse aufzubauen. Diese Arbeit untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen Bindungsängsten in der Partnerschaft und im Lehrer- und Lehrerinnenberuf gibt. Ausgehend davon, dass Bindungsängstliche gemäss Riemann (1992) mit Abwehr reagieren, wenn man ihnen zu nahe kommt, und es ihnen unmöglich ist, sich in die Lage des anderen zu versetzen, wurden zukünftige Lehrpersonen der Pädagogischen Hochschule des Kantons St. Gallen nach ihrem Erleben, Empfinden und Verhalten in der Partnerschaft sowie in ihrer Tätigkeit im Lehrerberuf befragt. Ein weiterer Untersuchungsgegenstand in Bezug auf Bindungsangst im Privatleben und im Lehrerberuf ist die Geschlechterfrage. Es soll herausgefunden werden, wie hoch der prozentuale Anteil bindungsängstlicher Männer und bindungsängstlicher Frauen ist. Die Ergebnisse zeigen, dass Bindungsängste in der Partnerschaft keinen Einfluss auf den Lehrer- und Lehrerinnenberuf haben. Innerhalb der Partnerschaft sind gleich viele Männer wie Frauen von Bindungsängsten betroffen. Dasselbe gilt für Bindungsängste im Lehrerberuf