Generative Ästhetik. Untersuchung von Zufallsprinzipien in der generativen Kunst und der Computerkunst

Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der ästhetischen Wirkung der Computerkunst und der generativen Kunst. Für die generative Kunst steht nicht das vollendete Werk im Vordergrund, sondern der zugrundeliegende Schaffensprozess. In diesem Prozess spielt die Autonomie generativer Systeme eine tragende Rolle. Der Ursprung solcher Systeme findet sich in der Computerkunst der frühen 60er Jahre und ihren Vertretern wie Georg Nees, Frieder Nake und Manfred Mohr. Deren Grafiken entstanden nicht durch traditionelle Schaffensprozesse, sondern durch die Innovationskraft von Algorithmen und Zufallsgeneratoren. Um Zufallszahlen zu erzeugen, setzte Nees rechnerische Verfahren, sogenannte Pseudozufallszahlengeneratoren (engl. pseudo random number generator, PRNG) ein. Diese erfüllen aber den Anspruch der generativen Kunst nur bedingt, da sie fordert, dass Zufallsprozesse unvorhersehbar sein sollen. Die Verwendung von echten Zufallszahlengeneratoren (engl. true random number generator, TRNG), welche durch physikalische Prozesse gewonnen werden, erlauben es, echte Zufallszahlen zu erzeugen. Das Ziel dieser Arbeit ist es einen TRNG so in ein System einzubetten, dass es den Kri- terien der generativen Kunst gerecht wird. Dabei soll der Einfluss des echten Zufalls auf die ästhetische Wirkung untersucht werden. Die Untersuchung in dieser Masterarbeit zeigt, dass ein TRNG so in ein System integriert werden kann, dass es den Kriterien der generativen Kunst genügt. Die ästhetische Wirkung von solchen Grafiken unterscheidet sich aber kaum von jenen mit einem PRNG