Minecraft im Unterricht. Einfluss der Gruppenzusammensetzung aufgrund der spielerischen Vorkenntnisse auf die echte Lernzeit beim Bearbeiten einer Aufgabe mit Minecraft

Die Ergebnisse aus der Forschung sprechen dafür, dass der Einsatz von Videogames wie Minecraft als weitere Unterrichtsmethode gerechtfertigt ist. Doch die erfolgreiche Umsetzung hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem den spielerischen Vorkenntnissen. Ausserdem wird die Arbeit in Kleingruppen empfohlen. Im Rahmen dieser Masterarbeit wird am Beispiel von Minecraft untersucht, welchen Einfluss die Gruppenzusammensetzung aufgrund der spielerischen Vorkenntnisse der Jugendlichen auf die echte Lernzeit hat. Die echte Lernzeit wird als einen der ausschlaggebenden Parameter für guten Unterricht respektive den erfolgreichen Einsatz von Videogames herangezogen. Um die Fragestellung beantworten zu können, wurden die spielerischen Vorkenntnisse der Jugendlichen (n = 24) in Form eines Parcours erhoben und darauf basierend die Zweiergruppen eingeteilt. Je geringer die benötigte Zeit für den Parcours war, desto mehr spielerische Vorkenntnisse sind vorhanden. Anschliessend wurde eine Biologieaufgabe gelöst (n = 18), gefilmt, kodiert und ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen die Tendenz, dass der Anteil echter Lernzeit niedriger ist, wenn sich die Summen der spielerischen Vorkenntnisse der beiden Gruppenmitglieder im unteren, mittleren oder hohen Bereich befinden. Bei den störenden und passiven Beschäftigungen, welche sich nicht auf die Aufgabe beziehen, ist tendenziell der gegenteilige Effekt sichtbar. Der Anteil des Aufmerksamkeitsverhaltens, welches sich auf neutrale Tätigkeiten bezieht, beispielsweise das Stellen oder Beantworten von Fragen bezüglich Minecraft, korreliert signifikant mit der Summe der Parcourszeiten. Es ist somit empfehlenswert, als Lehrperson den Faktor spielerische Vorkenntnisse bei der Gruppenbildung miteinzubeziehen