Erlebnispädagogische Ansätze im Kontext Lehrplan 21. Ein literaturtheoretisch-empirischer Vergleich

Veränderte Anforderungen der Lebenswelt wirken sich auf das Bildungsverständnis und damit früher oder später auf curriculare Planungen aus. Der Lehrplan 21 wiederspiegelt dies in der Kompetenzorientierung, die einerseits die Lernergebnisse zu steuern beabsichtigt und andererseits den Lernprozess stärker fokussiert. Damit erhöht sich der Stellenwert der überfachlichen Kompetenzen. Die Erlebnispädagogik bietet als ganzheitliche Methode handlungsorientierte Lernumgebungen an und hat das grundlegende Ziel, Persönlichkeiten zu stärken. Doch in welchem Masse entsprechen erlebnispädagogische Ansätze dem im Lehrplan 21 eingewobenen Bildungsverständnis? Anhand dreier aktueller Bildungsparameter, die sich auf die Erkenntnisse von Paul Engi (2012) beziehen, zieht diese Arbeit einen literaturtheoretisch-empirischen Vergleich mit qualitativen Daten aus Interviews mit Experten des Fachbereiches Erlebnispädagogik. Die Ergebnisse zeigen, dass erlebnispädagogische Ansätze dem im Lehrplan 21 eingewobenen „gemässigten Konstruktivmus“ ziemlich entsprechen, der „Selbstwirksamkeit“ und auch den „Schlüsselkompetenzen“ hingegen ausserordentlich. Der Grundstein ist somit gelegt, dass mit der Kompetenzorientierung auch vermehrt erlebnispädagogische Ansätze in die Schulpraxis Eingang finden