Glaubensvorstellungen von Jugendlichen. Eine qualitative Untersuchung der Vielfalt an Glaubensvorstellungen am Beispiel der abrahamitischen Religionen

Diese Arbeit thematisiert die subjektiven Glaubensvorstellungen von Jugendlichen aus den drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Dazu wurden in einem ersten theoretischen Teil die fünf Weltreligionen Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus erarbeitet sowie der Begriff „Religiöse Identität“ und deren Entwicklung eingeführt. Die Aufarbeitung der Religionen erfolgte nach der Religionsdefinition des Religionssoziologen Gerd Theissen, der die drei Bereiche Mythos (Gottes- und Jenseitsvorstellung), Ritus (Auswirkungen auf den Alltag) und Ethos (Ethik) unterscheidet. Ziel dieser Arbeit ist, einen vertieften Einblick in die subjektiven Glaubensvorstellungen einzelner Jugendlicher, die dem Judentum, Christentum und Islam angehören, zu geben. In einem zweiten Schritt wurden Leitfadeninterviews mit je zwei 14- bis 18-jährigen Jugendlichen aus den drei abrahamitischen Religionen durchgeführt. Dabei wurden einerseits die konkreten Vorstellungen der Jugendlichen vom Göttlichen erfragt, andererseits aber auch deren Auswirkungen auf den Alltag untersucht. Anschliessend wurden die Interviews mit MAXQDA transkribiert und mithilfe der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die so gewonnenen Erkenntnisse zeigen die Vielfalt an Glaubensvorstellungen auf, die bei Jugendlichen vorhanden sind. Schnell wird erkennbar, dass Jugendliche an sehr viel glauben und oft sogar ihre ganz persönlichen Bilder entwickeln, die nicht immer sehr viel mit den ursprünglichen Aussagen der Religionsrichtung, der sie angehören, zu tun haben