Förderung interkultureller Kompetenzen im Religionsunterricht auf der Sekundarstufe I. Eine empirische Untersuchung der Auswirkung der Unterrichtsmodelle des konfessionellen und des bekenntnisunabhängigen Religionsunterrichts auf die interkulturellen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I

In dieser Arbeit werden die Auswirkungen des Unterrichtsmodells für Religionsunterricht auf der Sekundarstufe I auf die interkulturellen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler untersucht. Im theoretischen Teil der Arbeit wird der Begriff interkulturelle Kompetenz untersucht und mittels verschiedener Theorien definiert. Hierbei stehen insbesondere die Theorien Höbschs (2011) im Fokus, wonach interkulturelle Kompetenz aus den drei Teilkompetenzen Wissenskompetenz, Handlungskompetenz und Haltungskompetenz besteht. Anschliessend wird der Religionsunterricht in der Schweiz in den Fokus gerückt und verschiedene Modelle des Religionsunterrichts dargestellt. Anschliessend wird die Geschichte der Religionspädagogik aufgerollt, die zeigt, dass bereits in den Anfängen der Religionspädagogik der interkulturelle Dialog eine grosse Rolle gespielt hat (Schambeck, 2013). Weiter wird der kommende Lehrplan 21 beleuchtet, der mit dem Fach ERG das Bildungsziel der interkulturellen Kompetenz verfolgt (Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz, 2013). Auch der aktuelle Forschungsstand im Bereich der interkulturellen Kompetenz wird aufgezeigt. Im empirischen Teil der Arbeit werden die Auswirkungen zweier verschiedener Unterrichtsmodelle auf die interkulturelle Kompetenz untersucht: Einerseits das Modell des religionsdurchmischten oder bekenntnisunabhängigen Unterrichts und andererseits das Modell des religionsgetrennten oder konfessionellen Religionsunterrichts. Folgende Fragestellung steht im Zentrum: Führt religionsdurchmischter Unterricht zu mehr interkultureller Kompetenz als der religionsgetrennte Religionsunterricht? Insgesamt wurden 150 Schülerinnen und Schüler aus den Kantonen Zürich, in welchem der bekenntnisunabhängige Religionsunterricht praktiziert wird, und St. Gallen, in welchem der konfessionelle Unterricht vorherrscht, mittels Fragebogen befragt, um so ihre Wissens- und Haltungskompetenzen zu erheben. Die Ergebnisse zeigen, dass die befragten Schülerinnen und Schüler des bekenntnisunabhängigen Religionsunterrichtes im Kanton Zürich über eine signifikant höhere interkulturelle Kompetenz verfügen als diejenigen im Kanton St. Gallen