Mündliche Französischkompetenz. Eine Frage des frühen Beginns?

Als Argument für den frühen Fremdsprachenunterricht ab der 5. Klasse wird häufig auf die Kurzformel „je jünger, desto besser“ zurückgegriffen. Anhand transkribierter Mono- und Dialoge von Jugendlichen mit Französischunterricht ab der 5. und Jugendlichen mit Französisch-unterricht ab der 7. Klasse wird die mündliche Sprachkompetenz quantitativ ausgewertet. Dabei geht diese Untersuchung der Frage nach, ob sich die früher und die später Beginnenden im Umfang der mündlichen Produktionen und der Sprechflüssigkeit unterscheiden, und wer häufiger auf die Kommunikationsstrategie des Sprachenwechsels zurückgreift. Die Ergebnisse der Untersuchung geben Hinweise, dass die früher Beginnenden länger und mehr sprechen. Gleichzeitig sind es aber auch sie, die wider Erwarten häufiger die Sprache wechseln. Die später Beginnenden mit kürzerem Französischunterricht hingegen bleiben konsequenter in der Zielsprache Französisch. Unterschiede in der Sprechflüssigkeit werden keine festgestellt. Die vorliegende Arbeit deutet aber auch darauf hin, dass diese Unterschiede mit anderen Faktoren verknüpft sind und jener des früheren Beginns womöglich dem Einfluss des Französischunterrichts selbst unterliegt; dem Umgang mit Sprachenwechsel oder der Ver-trautheit mit mündlichen Prüfungen. In der Diskussion um den frühen oder späteren Französischunterricht wird die Forderung nach einem intensiven und möglichst natürlichen Fremdsprachenunterricht deutlich