Der Einfluss der sozialen Herkunft auf den Selektionsentscheid am Ende der Primarstufe

Die Chancen im schweizerischen Bildungssystem sind ungleich verteilt. Entgegen der verbreiteten Meinung entscheidet nicht einzig die Leistung über den Schulerfolg, sondern auch der Bildungsstand der Eltern und der damit verbundene sozioökonimsche Status. Die Gründe dafür sehen Forscher unter anderem in der international gesehen frühen Selektion in der Schweiz. Bereits am Ende der sechsten Klasse werden Entscheide getroffen, die wegweisend für das spätere Leben sind.Ziel dieser Arbeit ist es, die Prozesse, die zur Selektion am Ende der Primarstufe führen zu beleuchten, um zu erkennen, auf welche Weise die soziale Herkunft diesen wichtigen Entscheid beeinflusst. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, Lösungsansätze zu entwickeln, die aufzeigen, wie Lehrpersonen ihr Verfahren anpassen können, um den Einfluss zu minimieren. Den Fragestellungen wurde mittels qualitativer Methoden nachgegangen. Einerseits wurden vier Lehrpersonen, die auf dieser Stufe unterrichten, interviewt. Andererseits habe ich an insgesamt acht Übertrittsgesprächen teilgenommen, um so die ablaufenden Prozesse direkt an konkreten Fällen zu beobachten. Es konnte festgestellt werden, dass Selektionsentscheide gerade bei Schülern und Schülerinnen mit Leistungen im Grenzbereich nicht immer rein leistungsbasiert gefällt werden und andere Faktoren an Bedeutung gewinnen