Der Einfluss von computervermittelter Kommunikation auf die Identitätsfindung von Jugendlichen. Untersucht am Beispiel des Chattens mit Freunden

Stand in früheren gesellschaftlichen Epochen bereits bei der Geburt fest, welchen Weg ein Kind später einschlagen wird, so ist die heutige Zeit geprägt von Freiheit und einer Vielzahl an offenen Türen und Wahlmöglichkeiten im Leben. Doch geht mit grösseren Freiheiten und Optionen auch immer die Pflicht einher, diese zu nutzen und für sich selbst das Beste daraus zu machen. Doch nicht nur das erschwert die Identitätsbildung von Jugendlichen. Auch Werte und Traditionen verlieren an Bedeutung. Auf dem Vormarsch hingegen sind Medien. Jeder Haushalt in Deutschland, in welchem ein Jugendlicher lebt, verfügt über Internet. Jugendliche verbringen im Durchschnitt täglich fast eine Stunde mit computervermittelter Kommunikation. Diese Studie untersuchte den Einfluss von Chatten mit Freunden auf die Identitätsbildung von Jugendlichen und stütze sich dabei einerseits auf die Identitätszustände von Marcia und andererseits auf Meads Theorie über den Einfluss von Kommunikation auf die Identitätsbildung. Diverse Studien zur Internetnutzung Jugendlicher wurden zugezogen und die computervermittelte mit der Kommunikation von Angesicht zu Angesicht verglichen. Zur Erforschung der Zusammenhänge zwischen Identitätsstatus nach Marcia und der täglichen Chat-Zeit wurde ein Fragebogen erstellt, welchen knapp 140 Oberstufenschülerinnen und -schüler zwischen 13 und 18 Jahren ausfüllten. Es konnte kein Zusammenhang zwischen der im Chat verbrachten Zeit und dem Identitätsstatus gefunden werden. Auch der Zusammenhang zwischen der Präferenz von Chatten oder der Face to Face Kommunikation und dem Identitätsstatus erwies sich als zu schwach, um von einem Effekt zu sprechen