Die frühe Selektion und Chancengerechtigkeit von Kindern mit Migrationshintergrund

Nicht jeder hat in der Schweiz die gleiche Chance, den Traumberuf auszuüben. Die schulischen Leistungen von Kindern hängen stark von ihrer Zugehörigkeit ab, wobei insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund benachteiligt sind. Die Übergänge im Bildungssystem stellen für diese Schülergruppe Hindernisse für den Schulerfolg dar. Hinzu kommt der Selektionsentscheid am Ende der Primarschulzeit, der die Kinder im internationalen Vergleich zu früh in verschiedenen, hierarchisch geordneten Schultypen zuweist. Dabei sind Kinder mit Migrationshintergrund gegenüber den Schweizer Schülerinnen und Schüler im Schultyp mit Grundansprüchen deutlich übervertreten. Ziel dieser Arbeit ist, das Schulsystem im Kanton St. Gallen und Probleme von Kindern mit Migrationshintergrund, denen sie im Laufe ihrer Schulzeit begegnen können, und die Gründe, die zur Übervertretung dieser Schülergruppe im Schultyp mit Grundansprüchen führen, aufzuzeigen. Für die Beantwortung der Fragestellungen sind sechs Interviews vorgesehen, in welchen die Thematik der frühen Selektion aus der Lehrerperspektive auf der Sekundarstufe 1 aufgeführt wird. Im Vordergrund stehen die subjektive Wahrnehmung und die Erfahrungen aus dem Schulalltag. Anhand der Vergleiche mit der Theorie und den Ergebnissen aus dem empirischen Teil werden die Zusammenhänge zwischen dem Selektionsverfahren am Ende der Primarschulzeit und dem Schulerfolg von Kindern mit Migrationshintergrund untersucht