Schüchternheit und Sozialphobie. Warum und wie Kindern mit Schüchternheit und Sozialphobie geholfen werden muss

Die vorliegende Arbeit zeigt auf, weshalb schüchternen und sozialphobischen Kindern geholfen werden muss, und wie mögliche Hilfen aussehen. Dazu werden zunächst die Begriffe Soziale Angst, Schüchternheit und Sozialphobie definiert. Schnell lässt sich feststellen, dass eine grosse Uneinigkeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezüglich der Definitionen herrscht. Dies ist laut Stöckli (2004, S.70) einer der Gründe, weshalb so wenige Forscherinnen und Forscher sich mit dieser Thematik beschäftigten. Umso erstaunlicher, da sich rund 40 Prozent der Bevölkerung als generell schüchtern bezeichnen und die Sozialphobie die dritthäufigste psychische Störung ist. (Schüler, 2011, S.15; Morschitzky & Hartl, 2011, S.42) Wenige Studien liegen zur Ursache der sozialen Ängste vor. Es wird aber aufgrund existierender Modelle angenommen, dass die Sozialphobie aus den sozialen Ängsten entsteht. (Joormann & Unnewehr, 2002, S.17) Die Folgen der Schüchternheit und der Sozialphobie zeigen sich in allen Bereichen des Lebens. Wird die Situation des Schulkindes angeschaut, so werden Sozialängstliche und Schüchterne unterschätzt, obwohl keine Korrelation zwischen der Schüchternheit und der schulischen Leistung festgestellt werden konnte. (Stöckli, 2008, S.6; Stöckli, 2004, S.73) Das Problem liegt laut Stöckli (2008, S.9) nicht in Leistungsdefiziten, sondern in der negativen Erfolgszuversicht bezüglich der eigenen Leistungen. Um den betroffenen Kindern zu helfen, werden basierend auf der Kognitiven Theorie, Übungen aufgezeigt. Zusätzlich soll das Umfeld, wie die Lehrperson und die Eltern, einbezogen werden. Eine weiter Möglichkeit bieten Trainingsprogramme, wie „Mutig werden mit Til Tiger“ und das „Soziale Fitness Programm“. Es muss noch weitere Forschungsarbeit auf diesem Gebiet geleistet werden, um früh und erfolgreich schüchternen und sozialängstlichen Menschen helfen zu können