1979 veröffentlichte Knut Borchardt den Aufsatz Zwangslagen und Handlungsspielräume in der großen Wirtschaftskrise der frühen dreißiger Jahre. Zur Revision des überlieferten Geschichtsbildes und löste damit die nach ihm benannte Kontroverse aus. Über zwei Jahrzehnte debattierten die Kontrahenten mitunter erbittert über die Deflationspolitik Brünings und die wirtschaftliche Vorgeschichte der großen Krise in den sogenannten Goldenen Zwanziger Jahren der Weimarer Republik. Dieser Aufsatz erläutert die Thesen Borchardts und die Argumente seiner Befürworter und Gegner. Darüber hinaus wird erklärt, warum die Borchardt-Kontroverse sich durch ihre Dauer und den Grad der Emotionalität von anderen Debatten abhebt