Veröffentlichte Gerichtsentscheidungen. Zur Anonymisierung oder Veröffentlichung von Namen der Beteiligten eines Zivilverfahrens

Erstaunlich ist, dass in vielen Ländern eine ganz unterschiedliche Praxis darüber besteht, ob und wie die Beteiligten eines Zivilverfahrens in den publizierten Entscheidungsgründen offen gelegt werden. Es gibt Staaten, in denen – wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz – die Beteiligten in aller Regel nicht genannt werden, während andere Staaten wie z.B. das Vereinigte Königreich, aber auch Italien, die Parteien, Richter und die Anwälte namentlich nennen. Für diese Unterschiede gibt es kaum Erklärungen. Um die Transparenz der gerichtlichen Praxis zu erhöhen, sollte man, von Fällen des Persönlichkeitsschutzes abgesehen, die Parteien, Richter und Anwälte in den publizierten Entscheidungsgründen benennen