Im Spannungsfeld von Migration und Männlichkeit

Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Thema Männlichkeit(en) in Bezug auf Migration und untersucht, welchen Einfluss Migrationserfahrung auf Konstruktionen von Männlichkeit hat. Dafür werden Gespräche mit in Wien lebenden, der unteren Mittelschicht angehörigen Männern, lateinamerikanischer Herkunft geführt. In Anlehnung an das Konzept der hegemonialen Männlichkeit von R. Connell werden die Gespräche hinsichtlich der Positionierung der Männer gegenüber Frauen und unter Männern und der Männlichkeit(sformen), die sie performen, analysiert. Zudem wird der Stellenwert, den Geschlechtergleichberechtigung für die interviewten Männer hat, erforscht. Eine intersektionale Perspektive soll gleichzeitig die ungleichheitsgenerierenden Differenzkategorien Geschlecht, Ethnizität und Klasse mit in den Blick nehmen und deren (Aus)Wirkung auf die Männlichkeitskonstruktionen zeigen. Die Arbeit zeigt, dass durch Migrationserfahrungen eine Auseinandersetzung mit Männlichkeit erfolgt. Daraus resultiert, dass die Männer in deren jeweiligen Konstruktion von Männlichkeit durch Männlichkeitsformen, die sie in Österreich vorfinden, individuell beeinflusst werden.The present thesis deals with the construction of masculinities in relation to migration. In this view, Latin-American lower-middle class men living in Vienna were interviewed with the aim to research the influence of migration experiences on their construction of masculinity. Based on the concept of hegemonic masculinity by R. Connell, the interviews were analyzed regarding the positioning of men towards women and among men and the masculinity(ies) they perform within this process. An intersectional perspective outlines the inequality generating categories of gender, ethnicity and class and shows their impact on the constructions of masculinity. The results show that experiences of migration lead to a reflection of masculinity (although not necessarily in consciousness). Thus, men are individually influenced in their respective construction of masculinity by the forms of masculinity they find in Austria