Untersuchungen zum Rehabilitationserfolg eines sozialtherapeutischen Segelschiffprojektes

Diese Untersuchung will einen Beitrag dazu leisten, Zahlen über die längerfristige weitere Entwicklung verwahrloster und verhaltensauffälliger Jugendlicher von vierzehn bis achtzehn Jahren vorzulegen, die an einem therapeutischen Rehabilitationsprogramm auf Segelschiffen im Rahmen einer FE- (Fürsorgeerziehung) oder FEH-Maßnahme (Freiwillige Erziehungshilfe) teilgenommen haben und im allgemeinen acht Monate während einer Seereise sozialpädagogisch und heilpädagogisch betreut wurden. Es wurde eine evaluatorische Erhebung über 114 aufgenommene Jugendliche durchgeführt und danach gefragt, welche Eigenschaften sie verbinden und woher sie kommen. Weiterhin wurde die Abbrecherquote untersucht. Abschließend wurde eine katamnestische Untersuchung von 61 der durch diese Maßnahme betreuten Jugendlichen durchgeführt. Als Ergebnis stellte sich heraus, daß die aufgenommenen Jugendlichen äußerst unzureichend beschrieben sind, und daß sie zum größeren Teil vorher erfolglos in anderen Einrichtungen der Jugendhilfe betreut worden waren und unter ungünstigen Bedingungen gelebt hatten. Ein Fünftel hatte nach drei Monaten die achtmonatige Maßnahme abgebrochen. Knapp über die Hälfte der Jugendlichen wies in einem durchschnittlichen katamnestischen Untersuchungszeitraum von drei Jahren und zwei Monaten Besserung in mindestens einem der folgenden Kriterien auf: Fortsetzung der Ausbildung, Abnahme von Verwahrlosungstendenzen, Rückgang delinquenten Verhaltens sowie weitere Notwendigkeit einer Betreuung in psychiatrischen oder pädagogischen Einrichtungen