"Solidarität spielt als soziologische Kategorie für das Verständnis sozialer Ordnung eine wichtige Rolle. In ihrer Verbindung einer deskriptiven und einer normativen Dimension ist sie bei der soziologischen Analyse stets im Kontext gesellschaftlicher Veränderungsprozesse zu betrachten. Von einer stärker werdenden Dominanz des Marktes in allen Lebensbereichen ausgehend, scheinen die Solidaritätsnormen gesellschaftlicher Akteure einer gesteigerten Erosionsgefahr ausgesetzt, die durch individuell wahrgenommene Krisenerfahrungen der Menschen verstärkt wird. Und dennoch - so die These - deutet die Entwicklung neuer solidarischer Praktiken jenseits der kapitalistischen Funktionslogik auf das Entstehen einer neuen formveränderten Solidarität hin. ...