Performance Measurement-Systeme im praktischen Einsatz Deskriptiver Auswertungsbericht

'1. Problemstellung: Mit der sich veraendernden Wettbewerbsstruktur in den letzten Jahren wurden neue, im Controlling bisher weniger oder nicht erfasste Erfolgsfaktoren immer bedeutender. Gleichzeitig erhoehten sich deren wechselseitige Abhaengigkeiten und Beziehungen stark (z.B. zwischen Qualitaet bzw. Zeit und Kosten). In den 90er Jahren wurden daher zur umfassenden Erfassung und Steuerung auch neuer Erfolgsfaktoren (z.B. Qualitaet, Zeit oder Kundenorientierung) verstaerkte Anstrengungen unternommen. Diese mehrdimensionalen Ansaetze werden auch als Performance Measurement-Systeme bezeichnet. Die Diskussion in der Literatur zeigt dabei, dass zum Teil erhebliche Schwierigkeiten bei der konkreten Ausgestaltung und Implementierung von Performance Measurement-Systemen bestehen. 2. Ziele der Untersuchung und Untersuchungsdesign: In einer empirischen Untersuchung am Lehrstuhl fuer Betriebliches Rechnungswesen/ Controlling der Technischen Universitaet Dresden wurde im Sommer 2000 untersucht, inwieweit deutsche Unternehmen Performance Measurement-Systeme einsetzen, wie sie beschaffen sind, weiterentwickelt und gelebt' werden, um Ansatzpunkte fuer eine optimale Gestaltung von Performance Measurement-Systemen zu finden. Dabei wurde im Rahmen verschiedener Themenkomplexe u.a. folgenden Fragen nachgegangen: Verbreitung: Wie verbreitet sind Performance Measurement-Systeme? Welches Grundmodell wird ggf. angewendet (z.B. Balanced Scorecard, wertorientierte Steuerung)? Art und Inhalt der Messung: Welche Arten von Leistungsmassen (z.B. finanzielle/ nicht-finanzielle, subjektive/ objektive) werden in welchen Bereichen verwendet? Bilden diese Leistungsmasse die Unternehmensstrategie ab? Anpassung an neue Herausforderungen: Welche Elemente des Performance Measurement-Systems werden wie haeufig modifiziert? Implementierung im Unternehmen: Inwieweit wird ein Performance Measurement-System zur leistungsabhaengigen Entlohnung mit einem Anreizsystem verknuepft? Welche Hierarchiestufen erfasst ein Performance Measurement-System und in welchem Umfang sind die Mitarbeiter eingebunden? Erreichtes und Schwierigkeiten: Wie wird das eigene Performance Measurement-System beurteilt und wo sehen Unternehmen Probleme und Schwierigkeiten beim Performance Measurement? Das Forschungsprojekt wurde durch die Arthur Andersen Stiftung im Stifterverband fuer die Deutsche Wissenschaft und die Graduiertenfoerderung des Freistaates Sachsen finanziell unterstuetzt. Ziel des Projektes ist es, den Stand des Performance Measurement in der deutschen Unternehmenspraxis zu beschreiben und verschiedene Erklaerungsmuster zur Struktur von Performance Measurement-Systemen zu ueberpruefen. Auf Basis der 'Total Design Method' wurde ein erster vorlaeufiger Fragebogen entworfen, der im Pretest in Zusammenarbeit mit der Unternehmenspraxis vervollkommnet wurde. Dazu wurden Interviews in fuehrenden deutschen Unternehmen, einer Unternehmensberatung und in wissenschaftlichen Einrichtungen gefuehrt, um Hinweise fuer die Gestaltung und Optimierung des Fragebogens zu erhalten. Um aussagefaehige, nicht branchenspezifische Ergebnisse zu gewinnen, wurden 862 umsatzstarke Unternehmen aus der Hoppenstedt-Firmendatenbank ausgewaehlt. Diese wurden um 80 Unternehmen ergaenzt, die bereits an einer empirischen Studie des Lehrstuhls fuer Betriebliches Rechnungswesen/ Controlling zu Markencontrolling, Markenbewertung und Markenmanagement im vergangenen Jahr teilnahmen. Fuer die 942 Unternehmen der Stichprobe wurden aus unterschiedlichen Datenbanken Ansprechpartner im Bereich Controlling/ Finanzen ermittelt.' (Textauszug)Available from UuStB Koeln(38)-20010107741 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLEDEGerman