Malaysias ungewisse Zukunft Zwischen Islamisierung und asiatischen Werten

'Jenseits der so genannten Ersten Welt gilt Malaysia als das Beispiel fuer gelungenen innengesellschaftlichen Frieden in einem multiethnischen Staat. Ein erstaunlicher Erfolg, stellen die indigenen Malayen doch nur rund die Haelfte der Bevoelkerung. Koennte diese gewaltfreie, demokratische und oekonomisch prosperierende Gesellschaft ein zukunftsfaehiges Modell fuer vergleichbare Laender sein? Gekennzeichnet ist die malaysische Politik dadurch, dass sie niemals auf die Ueberwindung der ethnokulturellen Pluralitaet zielte, sondern versuchte, deren destruktives Potenzial in ein multikulturelles System des nation-building einzuhegen. Strukturelles Dilemma dieses fragilen Systems ist jedoch die fehlende nationale Identitaet Malaysias. Ein Vakuum, das eine oppositionelle islamische Erneuerungsbewegung mit der Propagierung einer Pax Islamica zu fuellen sucht. Von Seiten der Regierung wurde demgegenueber die asianistische Alternative entwickelt, in der verschiedene kulturelle Sprachen ein Nationalbewusstsein formulieren, das von gemeinsamen Werten und Normen getragen wird. Eine universell gueltige moralische Ordnung des Islam, ohne damit jedoch die Forderung nach einem islamischen Staat zu verknuepfen, lautet schliesslich die Antwort liberaler Islamisten. Der Autor kommt in seiner Untersuchung zu dem Ergebnis, die Politik des interethnischen Ausgleichs zu foerdern, um Malaysia fuer eine weiterhin friedliche Bewaeltigung hochexplosiver Konfliktpotentiale zu stabilisieren.' (Autorenreferat)Available from http://www.hsfk.de/downloads/rep0701.pdf / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLEDEGerman