Die Wiederkehr des Staates Staatszerfall als wissenschaftliches und entwicklungspolitisches Problem

'Afghanistan ist das aktuelle Beispiel fuer ein Phaenomen, das Aussenminister Joschka Fischer als 'schwarze Loecher der Ordnungslosigkeit, der Unterentwicklung und der Verzweiflung' beschrieb. Seit dem 11. September stehen der Zerfall von Staaten und die damit verbundenen Gefahren transnationaler Gewalt ganz oben auf der weltpolitischen Agenda. Nicht nur militaerisch, sondern vor allem entwicklungspolitisch stellt dieses Problem eine zentrale globale Herausforderung dar. Ist der Staat fuer die staatlichen Gebilde der Dritten Welt, die zunehmend Zerfallserscheinungen aufweisen, ueberhaupt noch die adaequate Organisationsform? Hat das internationale Staatensystem nicht bereits seinen historischen Zenith ueberschritten? Ist es zudem sinnvoll, zerfallene Staaten wieder zusammenzufuegen, und damit einen erneuten Zerfallsprozess einzuleiten? Der Autor skizziert in seiner Untersuchung die Traditionen von Modellen der Staatenbildung und diskutiert die Konsequenzen der etatistisch-universalistischen Position auf der einen und des partikularistischen Ansatzes auf der anderen Seite. Die Praxis fortschreitenden Staatszerfalls zeigt, dass eine externe Intervention zumeist unumgaenglich ist, um u.a. Gewaltexzesse zu stoppen; doch duerfen solche Kriseneinsaetze keine dauerhaften Protektorate oder gar neuen Kolonialismus zur Folge haben. Vielmehr gilt es, Strukturen fuer nachhaltige Loesungen zu schaffen, die an die funktionierenden Selbstverwaltungsprozesse auf lokaler und regionaler Ebene anknuepfen. Diese national zu vernetzen, waere die wichtige Aufgabe einer langfristig engagierten Entwicklungskooperation.' (Autorenreferat)Available from http://www.hsfk.de/downloads/rep0102.pdf / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLEDEGerman