Asien nach dem Irakkrieg Realpolitik regiert

Der vorliegende Beitrag untersucht die Aussen- und Innenpolitik in den Laendern Asiens nach dem Irakkrieg. Es wird deutlich, dass der Irakkrieg in den meisten asiatischen Laendern nicht die politische Agenda bestimmt, da innenpolitische Themen Vorrang haben. Die Mehrheit der Bevoelkerung lehnte den Irakkrieg ab, doch die Proteste blieben entgegen der Vorhersagen durchweg zurueckhaltend und friedlich. Auf Grund wirtschaftlicher, militaerischer und politischer Abhaengigkeiten und Loyalitaeten zu den USA aeusserten sich die meisten Regierungen zustimmend oder moderat ablehnend zum amerikanischen Vorgehen. Die bilateralen Beziehungen zu den USA bestimmten damit die pragmatische Position der einzelnen Staaten. Regionale Buendnisse spielten bei den Reaktionen keine Rolle. Die amerikanische Demonstration von Macht hat allerdings Folgen fuer die Entwicklungen in der Kaschmir- und Koreakrise. Es werden mit neuer Intensitaet diplomatische Loesungen gesucht. Die Folgen des amerikanischen Angriffskriegs auf die Akzeptanz des westlichen Demokratiekonzepts in Asien sind nicht eindeutig, seine Gegner gehen aber gestaerkt aus der Krise hervor. Trotz der Ausrichtung ihrer Politik auf die USA wuenschen sich die meisten asiatischen Staaten eine Staerkung multilateraler Organisationen wie der UN, um ein Gegengewicht zur amerikanischen Hegemonie aufzubauen. (ICD)SIGLEAvailable from Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Abt. Internationale Entwicklungszusammenarbeit Referat Asien-Pazifik, Bonn (DE) / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman