Die Lernfaehigkeit von Organisationen in modernen Industriegesellschaften: Gesellschaftliche Antworten auf oekologische Herausforderungen am Beispiel der Kernenergiedebatte Abschlussbericht

We developped a concept for the analysis of the institutionalisation of ecological standpoints in modern societies in order to apply a content analysis on the discourse on nuclear energy over the last 20 years (1973-1993). The world-views concerning the relationship between nature and society of collective actors in the Federal Republic of Germany were the focus. Starting out from the hypothesis that social movements are ''forces of definition'' in modern society, we analysed the BBU (Federal Association of Citizen Action Groups for Environmental Protection) and the Green Party. These groups have had a strong impact on established environmental organisations in Germany. There is also a clear impact of the ecology movement on parts of the Social Democrats (SPD) and trade unions. The impact on the Liberal and Conservative parties is much weaker. However, these actors as well, integrated ecological world-views into their productionist outlooks. With the help of the Greens, the ecological discourse entered into parliament where it was later supported by factions of the SPD. In the area of the productionist sector of society, trade unions challenged employer associations on the grounds of environmental issues. Yet, the German unification retarded the institutionalisation of ecological standpoints. This concerns the ecological movement as well as established actors. However, it needs to be mentioned that this decay started already in the late 1980s. (orig.)Es wurde ein theoretisch-analytisches Konzept der gesellschaftlichen Institutionalisierung oekologischer Standpunkte entwickelt, mit dessen Hilfe die inhaltsanalytische Erfassung des Kernenergiediskurses der letzten 20 Jahre (1973-1993) durchgefuehrt wurde. Im Mittelpunkt lagen die gesellschaftspolitischen Entwicklungskonzepte im Bereich der Beziehung Natur-Gesellschaft von kellektiven politischen Akteuren der Bundesrepublik Deutschland. Ausgehend von der These, dass soziale Bewegungen als ''Definitionskraefte'' in modernen Gesellschaften aufzufassen sind, wurde der BBU und die Gruene Partei untersucht. Diese hatten einen starken Einfluss auf traditionelle (DNR) und vor allem konventionelle Umweltverbaende (BUND und Greenpeace). Der Einfluss der Oekologiebewegung auf die SPD und einen Teil der Gewerkschaften des DGB ist unuebersehbar. Der Einfluss auf die Unionsparteien und die FDP fiel eher indirekt aus. Diese Akteure loesten sich nicht von ihren produktionistischen Weltbildern, sondern formulierten diese um und integrierten oekologische Positionen darin. Ueber die GRUeNEN trat der politische Oekologiediskurs auch in den Deutschen Bundestag ein, der spaeter von der SPD mitgetragen wurde. Auch im Bereich des produktionistischen Kernbereiches haben manche DGB-Gewerkschaften oekologische Positionen eingebracht, die zu einer weiteren Konfliktdimension mit den Arbeitgebern, die weiterhin unberuehrt von alternativ-oekologischen Weltbildern sind, fuehrte. Die deutsche Vereinigung hat den Trend einer Durchdringung alternativ-oekologischer Weltbilder erst einmal augehalten. Dies betrifft die Akteure des oekologischen Milieus und die etablierten Akteure. Jedoch hat schon zuvor der Radikalismus der spaeten 70er Jahre stark an Profil verloren. (orig.)SIGLEAvailable from TIB Hannover: F95B1316+a / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekBundesministerium fuer Forschung und Technologie (BMFT), Bonn (Germany)DEGerman