Die demografische Herausforderung Ein Ueberblick ueber die Bevoelkerungsproblematik und ihre gesellschaftlichen und oekonomischen Konsequenzen

'Waehrend die Weltbevoelkerung weiter steigt und 2050 fast 9 1/2 Mrd. erreichen wird (z.Zt. 6 Mrd.), nimmt sie in vielen Industrielaendern ab, vor allem in Europa und Japan. In der EU wird die Bevoelkerung ab 2015 schrumpfen. Bis 2050 werden dort 40 Mio. Menschen weniger leben als heute. In Deutschland koennte die Bevoelkerung in den kommenden 50 Jahren um 12 auf rund 70 Mio. sinken. Zudem droht die Ueberalterung der Gesellschaften. In manchen Industrielaendern wird in wenigen Dekaden den Erwerbstaetigen die gleiche Anzahl an Rentnern gegenueberstehen. In vielen Industrielaendern kommt es zu einem gravierenden Mangel an Nachwuchs und an Fachkraeften. Ab 2020 duerfte das Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland um durchschnittlich gut 1 Prozent p.a. zurueckgehen. Eine aehnliche Entwicklung ist auch in Europa insgesamt zu erwarten. Bei zunehmendem Durchschnittsalter der Beschaeftigten waechst die Gefahr einer Erosion der Wissensbasis und eines Verlustes an Innovationsfaehigkeit. Das Wachstumspotenzial duerfte bis 2050 in Europa auf 1 bis 1 1/2 Prozent zurueckgehen. Die demografische Entwicklung verstaerkt den Wandel der Nachfragestruktur. Zu den Gewinnern zaehlt der Gesundheitssektor (Pharma, Biotech, Medizintechnik, Gesundheitsdienste), waehrend der Wohnungsbau zu den Verlierern gehoert. Die umlagefinanzierten Sozialsysteme geraten unter Druck. Steigt der Altenquotient um 100 Prozent - wie fuer Europa prognostiziert - bedeutet dies, dass c.p. das Rentenniveau halbiert oder der Beitragssatz verdoppelt werden muesste. Daher ist mehr private Vorsorge notwendig. Die weltweit divergierenden demografischen Trends werden zu massiven internationalen Kapitalbewegungen fuehren. Aufgrund eines geringeren globalen Trendwachstums werden die Renditen von Aktien und Anleihen sinken. Die internationalen Wanderungen werden betraechtlich zunehmen. In Europa duerfte es zur Zuwanderung aus dem Nahen Osten und Nordafrika kommen.' (Autorenreferat)SIGLEAvailable from Deutsche Bank Research, Frankfurt am Main (DE) / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman