Im Jahr 1927 legte der junge Architekt Iwan Iljitsch Leonidow in Moskau eine Diplomarbeit vor, die sowohl in der Sowjetunion als auch in Westeuropa starke Beachtung fand. Es handelte sich dabei um einen Instituts-Entwurf, der eine Stroemung der sowjetischen und westeuropaeischen Avantgarde-Architektur, naemlich den mensch-zentrierten Funktionalismus, auf paradigmatische Art und Weise verkoerperte. Leonidow war einer der konsequentesten Vertreter dieses Funktionalismus. Nach einer ebenso steilen wie kurzen Karriere wurde die 'Leonidowerei' alsbald vom 'Zuckerbaeckerstil' verdraengt und fiel der Vergessenheit anheim. Die 'Leonidow-Kugel' ist der Versuch, diesen Verdraengungsprozess aus einem Blickwinkel zu untersuchen, in dem eine historisch-...