Ueber den Lohn am Ende des Monats Armut trotz Arbeit; Ergebnisse einer Befragung von 211 Haushalten von ArbeiterInnen und Angestellten

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Menschen, die zwar einen Arbeitsplatz haben, fuer ihre Arbeit aber so schlecht entlohnt werden, dass es zum Leben nicht reicht. Gefragt wird nach dem Verhaeltnis des Lohnniveaus zum Sozialhilfeniveau. Im Rahmen der empirischen Erhebung wurden zwischen 1992 und 1994 Frageboegen an Haushalte von Arbeitern und Angestellten verschickt, von denen insgesamt 211 zur Auswertung kamen. Gefragt wurde nicht nur nach dem Haushaltseinkommen, sondern auch danach, welche Beduerfnisse und Wuensche die Befragten davon befriedigt sehen moechten. Die Untersuchung hat ergeben, dass es erheblich mehr sozialhilfeberechtigte Vollzeitbeschaeftigte gibt, als bisher angenommen. Jeder Vierte der befragten Haushalte ist betroffen. Nur ein kleiner Teil davon stellt Sozialhilfeantraege. Viele Haushalte von Arbeitern leben faktisch unter oder knapp ueber dem Sozialhilfeniveau. Es gibt eine weit verbreitete Unzufriedenheit mit der eigenen Lage. Fuer die Haelfte der Befragten reicht das Haushaltseinkommen nicht bis zum Monatsende. Der Autor fordert abschliessend Mindestloehne auf der Basis des Sozialhilfeniveaus. Sofern die Reproduktionskosten einer Familie nicht im Mindestlohn enthalten sind, sollen diese ueber den Staat aus Lohnsteuern abgedeckt werden. Die Hauptkraft einer Veraenderung liegt bei den Lohnabhaengigen selbst, da weder Markt noch Staat die Reproduktionskosten ausreichend sichern. (prd)SIGLEAvailable from UuStB Koeln(38)-23A1483 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman