Modernisieren ohne auszuschliessen Quartiersentwicklung zur Verhinderung einer staedtischen Unterschicht

'Die Tagung, die in der vorliegenden Broschuere 'Modernisieren ohne auszuschliessen: Quartiersentwicklung zur Verhinderung einer staedtischen Unterschicht' dokumentiert wird, fand am 30. Oktober 1998 in Berlin statt. Folgende Einschaetzung der Entwicklung hat den Gespraechskreis Arbeit und Soziales veranlasst, das Thema der sozialraeumlichen Ausgrenzung ins Zentrum der Betrachtung zu ruecken: Die oekonomischen Entwicklungen der vergangenen Jahre haben dazu gefuehrt, dass sich die gesellschaftlichen Polarisierungen verstaerkt haben, d.h. sowohl Armut als auch Reichtum haben zugenommen. Neu ist, dass sich Armut und Ausgrenzung nicht nur auf gesellschaftliche Randgruppen konzentrieren, sondern dass sie weite Bevoelkerungskreise erfassen. Ursachen der Verarmung sind dabei Arbeitslosigkeit, aber auch die Zunahme der Wohnkosten. Prognosen des Internationalen Waehrungsfonds bzw. der Weltbank weisen darauf hin, dass ein zukuenftiges Wirtschaftswachstum mit einer Verschaerfung innergesellschaftlicher Ausgrenzung einhergehen kann. Von den positiven Effekten des Wirtschaftswachstums auf bestimmte Arbeitsmaerkte, d.h. beispielsweise auf Dienstleistungsbranchen, werden insbesondere junge, gut ausgebildete und mobile Arbeitskraefte profitieren. Gesellschaftlicher Wandel und Probleme sozialer Ausgrenzung werden als sozialraeumliche Spaltung besonders in Grossstaedten sichtbar. So gibt es z.B. in Berlin oder in anderen Grossstaedten einerseits Stadtteile, die den Beduerfnissen und Lebensstilen einkommensstarker, mobiler Beschaeftigter entsprechen. Umgekehrt konzentrieren sich in bestimmten Quartieren die Bevoelkerungsgruppen, die von jeglicher oder von existenzsichernder Beschaeftigung abgekoppelt sind. Diese tiefgreifenden Veraenderungen im sozialen Bereich fuehren zur Herausbildung von Problemgebieten oder Armutsvierteln. Die Gefahr, dass die Bewohner dieser Stadtteile in eine Abwaerts- und Ausgrenzungsspirale geraten, dass die Wohngebiete verslummen und dass das Gewaltpotential dort zunimmt, wird immer deutlicher. Dieser Prozess verschaerft sich u.a. durch selektive Wanderungsvorgaenge, bei denen sich benachteiligt bzw. oekonomisch stabile Bevoelkerungsgruppen immer staerker voneinander trennen.' (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Hartmut Haeussermann: Segregation und Ausgrenzung - Ursachen und Folgen sozialraeumlicher Segregation (11-18); Monika Alisch: Die reale Chance: staedtische Strategien gegen soziale Ausgrenzung (19-30); Juergen Steinert: Ueberforderte Nachbarschaften (31-38); Peter Strieder: Soziale Stadtentwicklung -die Aktivierung ueberforderter Nachbarschaften (39-44); Susanne Kuerpick: Integrierte Erneuerungsansaetze in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf - ein Lern- und Spannungsfeld aus nordrhein-westfaelischer Sicht (45-62); Ton van der Pennen: Sozialwirtschaftliche politische Strategie und Praxis: das Beispiel Niederlande (63-90); Ralf Zimmer-Hegmann: Epilog zum Beitrag von Ton van der Pennen (91-96); Klaus Werner: Wie koennen Stadtviertel als sozialraeumliche Gebiete entwickelt werden? Das Beispiel Frankreich (97-108); Ulrich Hellweg: Wie koennen Quartiere als sozialraeumliche Gebiete entwickelt werden? Thesen (109-112); Holger Kuhle: Soviel Quartier wie noetig und soviel Gesamtstadt wie moeglich (113-128); Michael Krautzberger: Welche Moeglichkeiten bieten integrative Politikansaetze und wie koennen Kooperation und Vernetzung gefoerdert werden? Thesen (129-132); Hans Nisble: Neue Wege der kommunalen Zusammenarbeit in Berlin-Wedding (133-138); Wolfgang Roters: Welche Moeglichkeiten bieten integrative Politikansaetze und wie koennen Kooperation und Vernetzung gefoerdert werden? Thesen (139-140)Available from UuStB Koeln(38)-990106274 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLEDEGerman