Plaedoyer fuer eine Weltorganisation fuer Umwelt und Entwicklung

Wie kann die Wirksamkeit der Weltumweltpolitik verbessert werden? In diesem Beitrag plaedieren die Autoren fuer die Gruendung einer neuen Sonderorganisation der Vereinten Nationen: eine Weltorganisation fuer Umwelt und Entwicklung. In sie sollten einige bestehende Programme und Institutionen integriert werden, vor allem das UN-Umweltprogramm, die UN-Kommission zur nachhaltigen Entwicklung sowie die Sekretariate der relevanten internationalen Konventionen. Eine solche neue Sonderorganisation koennte den draengenden Aufgaben der Weltumwelt- und Weltentwicklungspolitik einen hoeheren Stellenwert bei Regierungen, internationalen Organisationen und privaten Akteuren verschaffen, das institutionelle Umfeld fuer die Aushandlung neuer Konventionen und Aktionsprogramme wie fuer die Umsetzung und Koordination der bestehenden verbessern und zudem die Handlungskapazitaet der Entwicklungslaender staerken. Die Akzeptanz der neuen Organisation koennte durch die Einfuehrung von nord-sued-paritaetischen Entscheidungsverfahren nach dem Modell des Ozonregimes gefoerdert werden. Dabei haetten die Mehrheit der Entwicklungslaender und die Mehrheit der Industrielaender jeweils ein Gruppenvetorecht ueber alle Entscheidungen. Repraesentanten aus den Umwelt- und Entwicklungsverbaenden und aus der Wirtschaft sollten nach dem Modell der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) stimmberechtigt sein. Auch die Finanzierung der neuen Organisation scheint machbar: Zunaechst wuerden Kosten durch die Integration der bestehenden Institutionen eingespart; darueber hinaus koennte die Organisation finanziert werden durch die Umwidmung von Schuldentiteln der Entwicklungslaender und durch Einfuehrung automatischer Finanzierungsmechanismen (internationale Luftverkehrssteuer, Devisenumsatzsteuer). (HH)Available from UuStB Koeln(38)-991102729 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLEDEGerman