Arbeitszeitverkuerzung und betriebliche Arbeitszeitflexibilisierung seit 1985 Eine Literaturstudie

'Neue Wege in der Tarifpolitik zur Arbeitszeit wurden mit den Tarifvereinbarungen zu den dauerhaften Arbeitszeitverkuerzungen ab 1984 eingeschlagen. Denn neben der Reduzierung der Wochenarbeitszeit wurden den Betrieben umfassende Moeglichkeiten an die Hand gegeben, die Arbeitszeit in den Dimensionen Dauer, Lage und Verteilung zu flexibilisieren. Die beschaeftigungspolitische Wirksamkeit der kollektiven Arbeitszeitverkuerzungen (bis 1990) sind relativ gut dokumentiert. Sehr viele Untersuchungen bescheinigen den Arbeitszeitverkuerzungen mehr oder weniger starke Beschaeftigungseffekte. Eine solidarische Umverteilung des nachgefragten Arbeitsvolumens mittels allgemeiner Arbeitszeitverkuerzung ist also moeglich. Die neuen Formen der Arbeitszeitflexibilisierung, wie sie seit Ende der 80er/ Anfang der 90er Jahre bestehen, gewinnen ein zunehmendes Interesse der betrieblichen Akteure. Veraenderte Rahmenbedingungen in der Weltwirtschaft, hoehere Kundenanforderungen an Qualitaet und Termintreue einerseits und konjunkturell und saisonal bedingte Auslastungsschwankungen der Produktion andererseits tragen dazu bei, dass die klassischen Arbeitszeitinstrumente zunehmend an ihre betriebs- und personalwirtschaftlichen Grenzen stossen. Flaechentarifvertraege sind die Basis fuer die neuen Arbeitszeitsysteme. Damit je nach betrieblicher Situation das optimale Arbeitszeitsystem 'geschneidert' werden kann, wurde den Betrieben ein betraechtlicher Gestaltungsspielraum eingeraeumt. Entscheidend wird es aber darauf ankommen, wie dieser Rahmen auf der betrieblichen Ebene ausgefuellt wird. Sicherlich kann auch in Zukunft nicht auf die Vorgabe von ueberbetrieblichen tariflichen Regelungsvorgaben verzichtet werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Arbeitszeiten fuer die Beschaeftigten zu einer unkalkulierbaren Groesse werden. Ein gewisser Grad an regulativer Sperrigkeit kann garantieren, dass die Arbeitskraft nicht zum Flexibilisierungs-Puffer degradiert wird.' (Autorenreferat, IAB-Doku)SIGLEAvailable from IAB-90-0DE0-205400 BE 879,0 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman