Tokyo verkehrt Einsichten und Aussichten zum Verstaendnis der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von 'Mobilitaet' im Grossraum Tokyo

Der Umgang mit Mobilitaet, die Balance zwischen Ermoeglichung und Vermeidung von Verkehr, ist eine der grossen Herausforderungen fuer Politik, Gesellschaft und Technikentwicklung. Dies betrifft nicht nur Deutschland, sondern, mit unterschiedlicher Dramaturgie und Schwerpunktsetzung, alle industrialisierten und industrialisierenden Laender. Japan, insbesondere der Grossraum Tokyo, spielt (auch) hierbei eine herausragende Rolle. Nirgendwo sonst lebt eine solch riesige Ansammlung von Menschen auf so engem Raum zusammen. Keine andere Region der Erde ist wirtschaftlich so aktiv. Eine Analyse der Verkehrsprobleme und derLoesungsansaetze dort sollte also interessantes Anschauungsmaterial liefern und ein wichtiges Vergleichsmoment zur Gestaltung von Verkehrspolitik in Deutschland darstellen. Ein gaengiges Analyseinstrument, die Erhebung und der Vergleich von mobilitaetsspezifischen Kennzahlen, hilft bei diesem Vorhaben nur sehr eingeschraenkt weiter. Es ist vielmehr unabdingbar, den Grossraum Tokyo als System zu verstehen und moeglichst viele Faktoren, die Mobilitaet und Verkehr beeinflussen, zusammenzutragen. Dies wird in dem Beitrag versucht. Im ersten Teil werden die verschiedenen Charakteristika der japanischen Industriekultur herausgearbeitet, die die Entstehung vonund den Umgang mit Verkehrssystemen entscheidend praegen. Der zweite Teil zielt auf eine umfassende Darstellung des mobilen Alltags der Tokyoter Bevoelkerung. Der Autor schliesst mit einigen Ausblicken in die Zukunft der japanischen Verkehrspolitik und analysiert die Moeglichkeiten, die gewonnenen Erkenntnisse auf die Verhaeltnisse in Deutschland zu uebertragen. (HH)''Dealing' with mobility, finding a balance between enabling and avoiding access is one of the big challenges for politics, society, and technology development. This is not only true for Germany, but, with different intensity and emphases, concerns all industrialized and industrializing countries. Japan, especially the Tokyo Metropolitan Area, here (as well) plays a most outstanding role. Nowhere else a similarly huge conglomeration of people lives on such a cramped space, no region on this globe hosts economic activities on a comparable scale. An analysis of the transportation problems there, and the approaches to solve them, should therefore constitute a most interesting exemplification and an important basis of comparison to devise traffic policies in Germany. One wide-spread instrument for those analyses, the collection and comparison of mobility-specific indicators, is of little help in this venture. It is rather necessary to understand the Greater Tokyo area as a system, and to consider all sorts of factors that influence mobility. This was the approach taken in this discussion paper. In the first part a number of characteristics of the Japanese industrial culture that have a strong impact on the development and the handling of transportation systems are worked out. The second part contains a most comprehensive illustration of the day-to-day mobility of the population of Tokyo. In the final chapter a few glimpses into the future of Japanese transportation policies will be given, and the possibilities of a transfer of these perceptions onto the situation in Germany will be discussed.' (author's abstract)Available from UuStB Koeln(38)-981102597 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLEDEGerman