Wirkungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik auf die regionale Beschaeftigungsentwicklung in Ostdeutschland Hintergrundstudie fuer den 2. Fortschrittsbericht ueber die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland

'In der Untersuchung wird zur Analyse der regionalen Beschaeftigungsentwicklung ein Modell verwendet, das auf dem klassischen Shift-Share-Ansatz der Regionaloekonomie aufbaut. Durch die Uebertragung in ein regressionsanalytisches Modell (als constraint least square zweistufig geschaetzt) wird neben der Zerlegung der Entwicklung in Struktur- und Standorteffekte erreicht, dass theoriegeleitet weitere Variablen einbezogen werden. Fuer die Untersuchung stehen detaillierte regionale Daten auf Kreisebene aus der Beschaeftigtenstatistik fuer die Jahre 1993 bis 2001 und verschiedene BA Statistiken zur Verfuegung. Die abhaengige Variable ist die Beschaeftigungsentwicklung in einer bestimmten Branche eines ostdeutschen Kreises. Die exogenen Determinanten bilden u.a. die Branchenstruktur und -konzentration, das regionale Qualifikations- und Lohnniveau. Somit koennen branchen- und regionalspezifische Einfluesse gesondert kontrolliert werden. Der Ansatz umgeht durch die Auswahl der Erfolgsvariablen das Problem der Endogenitaet von Massnahmeausgaben und Arbeitsmarktlage, da nach der Verteilungsformel fuer die Mittel der Arbeitsmarktpolitik die Beschaeftigungsentwicklung kaum eine Wirkung auf den Mitteleinsatz ausuebt. Neben ABM/ SAM werden auch die Ausgaben fuer Weiterbildung (FbW) als unabhaengige Variablen integriert. Die Resultate zeigen fuer die Arbeitsmarktpolitik nicht signifikante Effekte im Falle von ABM/ SAM, waehrend bei FbW ein signifikanter positiver Einfluss sichtbar wird. Weiterbildung unterstuetzt demnach die regionale Beschaeftigungsentwicklung, Erwerbschancen steigen durch die Anpassung der beruflichen Qualifikationen an die Arbeitsnachfrage. Der direkte Kapazitaetseffekt der Beschaeftigung schaffenden Massnahmen wurde soweit moeglich heraus gerechnet. Weiteres Ergebnis der Analysen ist der Nachweis einer heterogenen Beschaeftigungsentwicklung in Abhaengigkeit von den jeweiligen Branchen und Kreisen. Regionen mit ueberdurchschnittlich qualifizierten Beschaeftigten und mit mittelgrossen Betrieben erzielen relativ guenstige Ergebnisse. Hohe Grade von Branchenkonzentrationen wirken sich eher negativ aus. Ueberdurchschnittliche regionale Loehne haben auf die Beschaeftigungsentwicklung nach Branchen differenzierte, aber zumeist negative Wirkungen.' (Autorenreferat)SIGLEAvailable from Institut fuer Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur fuer Arbeit -IAB-, Nuernberg (DE) / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman