Islam in Deutschland Aufarbeitung des gegenwaertigen Forschungsstandes und Auswertung eines Datensatzes zur zweiten Migrantengeneration

Kern der Expertise ist die Auswertung eines repraesentativen Datensatzes ueber die zweite Generation tuerkisch-staemmiger und ex-jugoslawischer Migranten im Alter von 16 - 25 Jahren in Nuernberg. Fuer die Studie des europaeischen Forums fuer Migrationsstudien wurden 587 Jugendliche befragt. Ergebnisse waren, (1) dass Religion in der muslimischen Gruppe eine staerkere Praegekraft im Alltag hat als bei Nicht-Muslimen, (2) dass die gesamte zweite Migrantengeneration ein erstaunlich hohes Mass an allgemeiner Lebenszufriedenheit aufzeigt, dass von daher wenig Aggressionspotential vorhanden ist, (3) dass islamische Organisationen fuer die grosse Mehrheit der Muslime zweiter Generation keine bedeutsame Anziehungskraft haben, obwohl Religion eine hohe subjektive Bedeutung fuer die Mehrzahl der Jugendlichen hat und (4) dass Gewalt als Mittel der Konfliktbewaeltigung oder zur Durchsetzung politisch-religioeser Vorstellungen deutlich abgelehnt wird. Aus einer Zusammenschau von Daten- und Literaturanalyse laesst sich ableiten, dass die empirischen Untersuchungen zum grossen Teil aus nicht repraesentativen qualitativen Analysen mit kleinen Stichproben bestehen. Nicht ausreichend untersucht ist die Frage der Bindung von Muslimen an religioes-fundamentalistische Organisationen; dazu waeren biographisch-rekonstruktive Tiefeninterviews mit Mitgliedern oder Sympathisanten notwendig. (ICF)SIGLEAvailable from UB Marburg(4)-Wp2004/0034 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman