Zwischen Universalismus und Relativismus Menschenrechte und interkultureller Dialog mit China

Vor dem Hintergrund einer kritisch gepraegten Berichterstattung der bundesdeutschen Medien (totalitaere Unterdrueckung und politische Unkultur) macht es sich der Autor aus der Sicht eines Sinologen zur Aufgabe, zwischen China und dem Westen interkulturell zu vermitteln. In einem ersten Schritt werden zunaechst die gegensaetzlichen Standpunkte in der Menschenrechtsfrage aufgelockert. Hier erfolgt eine Eroerterung der Diskussion um die Menschenrechte, in deren Blickpunkt der Gegensatz zwischen Universalismus versus (Kultur-)Relativismus (auch Partikularismus oder Kontextualismus) steht. In einem zweiten Schritt werden einige Wege zu einem interkulturellen Dialog mit China skizziert, die vor allem im Ansatz historisch selbstkritisch und kulturhermeneutisch sind. Sie gliedern sich in die folgenden Aspekte: (1) historische Reflexion und Sensibilitaet, (2) Kennenlernen der jeweilig anderen Tradition, (3) Suche nach Gemeinsamkeiten in Wertvorstellungen sowie (4) Offenheit fuer das Fremde und Lernbereitschaft. In einem abschliessenden Resuemee merkt der Verfasser an, dass man mit China einen Prinzipiendialog und einen pragmatischen Dialog fuehren kann. Letzterem kommt groessere politische Bedeutung zu, denn es gibt neben ideellen auch ganz pragmatische Gruende, weshalb der Westen um ein Verstaendnis mit China bemuehen sollte: Es geht nicht einfach um profitablere Wirtschaftsbeziehungen, vielmehr lassen sich alle inzwischen brennenden globalen Probleme (Welternaehrung, Bevoelkerungswachstum, Umweltschutz, Welthandel) nicht mehr ohne China loesen. Gerade deshalb muss aber dieser Dialog aus einer Haltung des Respekts und der Gleichberechtigung und nicht in einer besserwisserischen Weise bzw. aus einer Lehrer-Schueler-Beziehung heraus gefuehrt werden. (ICG2)Available from Universitaet Trier, FB 03, Fach Politikwissenschaft, Trier (DE) / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLEDEGerman