Arbeitsbelastungen aus der Sicht von Erwerbstaetigen

'Bislang haben sich die Neuen Produktionsmodelle und die mit ihnen verbundenen Neuen Arbeitsstrukturen nicht flaechendeckend durchgesetzt. Manche Beobachter meinen sogar, bereits wieder eine Gegentendenz zu solchen betrieblichen Konzepten ausmachen zu koennen. Auch die Einfuehrung Programmgesteuerter Technologien fuehrt nicht automatisch zu einer Erleichterung der Arbeit. Die Anzahl der Beschaeftigten, die auf Arbeitsplaetzen mit klassischen Arbeitsbelastungen arbeiten, verringern sich langfristig nur langsam. Nach eigener Auskunft arbeiten noch immer mehrere Mio. Menschen unter belastenden Umgebungseinfluessen und haben koerperlich schwere Arbeit auszuueben. Arbeitsorganisatorische Belastungen (wie z.B. Termindruck und Arbeitshetze, reglementierende Vorgaben fuer die Arbeit, gleichfoermige, sich stets wiederholende Arbeiten) haben sogar an Bedeutung gewonnen und sind heute weiter verbreitet als manche 'harten' Arbeitsbelastungen. Relativ viele Personen arbeiten unter unguenstigen Arbeitszeiten. Arbeitsbelastungen kommen in der Regel nicht allein vor, sondern sind zu Mehrfachbelastungen verknuepft. Strukturiert man die Vielfalt dieser Verknuepfungen nach dem in dem Bericht vorgeschlagenen Modell, so arbeiteten 1995 rd. 32Prozent der Erwerbstaetigen auf Arbeitsplaetzen mit hohen Belastungen und weitere 16Prozent unter sehr hohen Gesamtbelastungen. Ueberdurchschnittlich haeufig kommt letzteres vor in vielen gewerblichen Berufen, in mittleren und grossen Betrieben, bei ausfuehrenden Arbeiten und bei Beschaeftigten mit befristeten Arbeitsvertraegen. Beschaeftigte, die auf Arbeitsplaetzen mit hohen Belastungen arbeiten, berichteten signifikant haeufiger als Beschaeftigte mit geringeren Belastungen davon, dass ihre Arbeit zu gesundheitlichen Beeintraechtigungen - zu Verspannungen und Erschoepfungen, zu Nervositaet und innerer Unruhe, zu Allergien, Hautoder Atembeschwerden oder zu Augen- und Ohrenbeschwerden - fuehrt.' Die Untersuchung stuetzt sich vorwiegend auf eine von der Europaeischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens-und Arbeitsbedingungen im Jahr 1995 durchgefuehrte Repraesentativbefragung von 2000 Erwerbstaetigen in Deutschland. (IAB2)SIGLEAvailable from IAB-08933 BG 692 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman