Die Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf die niedersaechsichen Klein- und Mittelunternehmen am Beispiel des Handwerks Kurzfassung

'Die EU-Osterweiterung wird das Gefuege der Europaeischen Union massgeblich veraendern. Dies betrifft grundsaetzlich alle Ebenen. Auch die klein- und mittelbetrieblich orientierten Handwerksbetriebe werden auf vielfaeltige Art und Weise die Auswirkungen dieser EU-Erweiterung zu spueren bekommen. Bislang war das Handwerk noch nicht Gegenstand einer diesbezueglichen systematischen Untersuchung. Die vorliegende Publikation schliesst deshalb eine Luecke, was um so bedeutsamer ist, weil sich die Handwerksbetriebe rechtzeitig auf die Herausforderungen, die auf sie in den naechsten Jahren zukommen, einstellen muessen. Ein wichtiges Ergebnis der Untersuchung ist, dass derzeit im niedersaechsischen Handwerk eine grosse Unsicherheit bezueglich der EU-Osterweiterung herrscht. Hier macht sich vor allem ein Informationsdefizit bemerkbar. So sind rund zwei Drittel der Ansicht, dass sie schlecht oder gar nicht informiert seien. Auch erwarten viele Handwerksunternehmen in Niedersachsen erheblich mehr Risiken als Chancen. Angesichts der vorliegenden Analyse ist die derzeitige Einstellung der Unternehmen sicherlich zu pessimistisch. Die Risiken sollten nicht ueberschaetzt werden, da allgemeine Auswirkungen von Globalisierungstendenzen der Wirtschaft auf die EU-Osterweiterung projiziert werden. Stattdessen ist hervorzuheben, dass die EU-Osterweiterung insofern erhebliche Chancen bietet, als Produzierende Handwerke Gueter mit hohen Know-how herstellen und auf Nachfrage jenseits ihres regionalen Marktes stossen und bereits heute von den wachsenden Maerkten in den mittel- und osteuropaeischen Laendern profitieren, wobei zukuenftig noch mit einer erheblichen Zunahme der Exportumsaetze gerechnet wird. Weitere Chancen liegen in einer Zusammenarbeit mit Firmen aus den Beitrittslaendern, um das Lohnkostengefaelle auszunutzen und auf diese Weise auf dem heimischen Markt konkurrenzfaehiger zu werden. Anders sieht es jedoch bei jenen Handwerkern aus, die ihre Leistungen nachfragebezogen bzw. werkstattungebunden anbieten, wobei insbesondere das Baugewerbe und die Gebaeudereiniger zu erwaehnen sind. Die betreffenden Unternehmen erwarten aufgrund des Beitrittes eine massive Betaetigung von Firmen aus den mittel- und osteuropaeischen Laendern, insbesondere aus Polen, auf den angestammten deutschen Maerkten. Ueber eine genaue Groessenordnung ist in dieser Frage noch keine Aussage moeglich, zumal es den Unternehmen aus den Beitrittsstaaten nicht leicht fallen duerfte, ohne weiteres im deutschen Raum Fuss zu fassen. Wahrscheinlich muessen sich diese Unternehmen zunaechst mit der untergeordneten Rolle eines Subunternehmers zufrieden geben.' (Textauszug)SIGLEAvailable from http://www.sfh.wiso.uni-goettingen.de/pdf/AH%2046.pdf / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman