Das Unbehagen mit der Kultur

Der vorliegende Diskussionsbeitrag enthaelt einige kritische Anmerkungen zum Begriff der Kultur und zum Unbehagen mit der Kultur in soziologischen und ethnologischen Theorien, wobei die unterschiedlichen Zugangs- und Erkenntnisweisen zur Kultur mit den Metaphern des Gartens, des Gartenbaus, der Gaertnerei und des Gaertners umschrieben werden. Deutlich wird dabei, dass sich der kulturelle Wandel in Reaktion auf endogen wie exogen induzierte Veraenderungen in der natuerlichen, sozialen oder habituellen Umwelt ereignet und sich aus einer kleineren oder groesseren Folge von Anpassungsprozessen zusammensetzt. Dieser ist jedoch als solcher nur vor dem kurz- oder laengerfristig stabilen Hintergrund geordneter Gesellschaftsstrukturen wahrnehmbar. Da sich viele derartige Prozesse unter typologisch vergleichbaren Voraussetzungen auf entsprechende Weise vollziehen, da sie an tieferliegende invariante Antezedenzbedingungen gebunden sind, lassen sich auch die soziokulturellen Regeln bestimmen, denen diese folgen. In Analogie zum Bild des Gartens liegt hier ein fundamentales Naturprinzip vor: Kommt es aufgrund von Erschuetterungen bestehender Systeme zu chaotischen Zustaenden, ist stets auch die Tendenz zu beobachten, nach den Regeln der 'Selbstorganisation' baldmoeglichst wieder zu geordneten Strukturen zurueckzufinden. (ICI2)SIGLEAvailable from UuStB Koeln(38)-20020107394 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman