Europaeische Integrationsbestrebungen auf politischer und regionaler Ebene Tschechien und Polen

'Die Einigung des ueber vier Jahrzehnte geteilten europaeischen Kontinents ist zweifellos die groesste politische Herausforderung Europas im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts. Der Integrationsprozess gestaltet sich schwieriger und langwieriger, als sich dies die Europaeische Union, besonders aber die Kandidatenlaender noch Anfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts vorgestellt haben. Deutschland, das im Osten an der Aussengrenze der EU liegt, hat ein besonderes Interesse an der Osterweiterung. Polen und Tschechien werden in der ersten Erweiterungsrunde aufgenommen werden. Beide Laender gehoeren, wie die Fortschrittsberichte der EU ausweisen, zur Gruppe der am besten auf die Integration vorbereiteten Laender. Beide Kandidaten stehen jedoch noch immer vor beachtlichen Problemen im wirtschaftlichen Transformationsprozess. An der Aufnahme beider Staaten hat die Bundesrepublik ein grosses politisches Interesse. Doch die Annaeherung erfolgt keineswegs reibungslos. Deutsche lehnen die Erweiterung mehrheitlich ab. Sie fuerchten auf Grund ihrer geographischen Naehe zu den Kandidaten die Folgen des Drucks auf den Arbeitsmarkt durch Migration aus den aermeren Nachbarlaendern, waehrend die Nachbarn Deutschlands dem Wettbewerbsdruck des europaeischen Agrar- und Binnenmarktes mit grosser Sorge entgegensehen. Schwierig ist auch nach wie vor das Verhaeltnis zwischen den Deutschen und ihren oestlichen Nachbarn. Historische Belastungen, vorurteilsbehaftete Fremdbilder, mit denen innenpolitische Kaempfe ausgetragen werden, erschweren die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dieser Probleme nahm sich das 5. Politik- und Regionalwissenschaftliche Symposium an, das vom 25.-27. Oktober 2001 an der Technischen Universitaet Chemnitz stattgefunden hat. Es untersuchte mit der Hilfe international renommierter Experten europaeische Integrationsbestrebungen auf politischer und regionaler Ebene - fokussiert auf Tschechien und Polen.' (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Matthias Niedobitek: Tschechien und Polen auf dem Weg in die Europaeische Union - politische und rechtliche Aspekte (7-23); Elmar Hoenekopp: EU-Osterweiterung - welche Arbeitsmigration und wie viele Grenzpendler? (24-37); Michal Cerny: Die Tschechische Republik vor dem EU-Beitritt: Ausgangspunkte einer politischen Debatte (38-41); Tadeusz Stryjakiewicz: Chancen und Probleme der Entwicklung im polnisch-deutschen Grenzraum (42-58); Adam Zurawel: Polens Beitritt zur EU: grosse Hoffnungen, bewaeltigbare Herausforderungen und eine skeptische Bevoelkerung? (59-73); Wanda Galicz-Ostrowska: Kann Polen die wirtschaftlichen Herausforderungen des Beitritts bewaeltigen? (74-79); Micha Bedkowski-Kozio: Kann Polen die wirtschaftlichen Herausforderungen des Beitritts bewaeltigen? Ein Diskussionsbeitrag (80-91); Jerzy Mackow: Polen und Deutsche. Nachbarn, die keine sind? (92-101); Eva Reinoehlova: Transformation der Landwirtschaft in der Tschechischen Republik im Vorfeld der EU-Erweiterung (102-120); Gabriela Zlamal: Das Bild der Nachbarn im bayerisch-tschechischen Grenzraum im Spiegel von Tageszeitungen (121-131); Kristina Larischova: Tschechiens EU-Beitritt und nationale Identitaet: Besondere Noete eines mittelgrossen Landes (132-142); Tomas Havlicek, Milan Jerabek, Jaroslav Dokoupil: Die Wahrnehmung des Grenzraumes und speziell des dortigen Arbeitsmarktes durch die Bewohner der tschechischen Grenzgebiete (143-157); Robert Schuster: EU-Beitritt und deutsch-tschechische Misstoene: eine Belastung fuer die Zukunft? (158-162)SIGLEAvailable from http://www.uni-tuebingen.de/ezff/ocp26.pdf / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman