Die Leitstellen zur Ueberwachung der Umweltradioaktivitaet Historie, Aufgaben und Perspektiven

Es wird ein Ueberblick ueber die Entwicklung der Ueberwachung der Radioaktivitaet in der Umwelt in der alten Bundesrepublik und, ab dem Jahr 1990, im wiedervereinten Deutschland gegeben. Diese Ueberwachung ergab sich urspruenglich aus der Notwendigkeit der Untersuchung des radioaktiven Fallout nach den Kernwaffenversuchen in den 50er und 60er Jahren. Infolge der grosstechnischen friedlichen Nutzung der Kernenergie und zur Umsetzung der Verpflichtungen des Euratomvertrags von 1957 wurde die Ueberwachung ausgeweitet und zunehmend gesetzlich geregelt. Ab 1990 - nach der Wiedervereinigung - wurden die bergbaulichen Hinterlassenschaften in einigen der neuen Bundeslaender in die amtliche Ueberwachung aufgenommen. Es wird beschrieben, in welcher Weise die Institutionen, die zum heutigen Kreis der Leitstellen gehoeren, bei allen diesen Entwicklungen mitgewirkt haben. Sie haben fuer ihren jeweiligen Zustaendigkeitsbereich Probenahme-, Analysen- und Messverfahren geprueft und fortentwickelt, Forschungsarbeiten ueber die verschiedenen Kontaminationsketten durchgefuehrt, Lageberichte zur Umweltradioaktivitaet und Strahlenexposition regelmaessig verfasst, Vergleichsanalysen (Ringanalysen) durchgefuehrt, den Aufbau des Integrierten Mess- und Informationsystems des Bundes (IMIS) begleitet und die zustaendigen Ministerien des Bundes und der Laender beraten. Einige der Leitstellen betreiben auch Bundesmessnetze im Strahlenschutzvorsorgegesetz sind diese Aufgaben festgelegt und die Leitstellen als sog. Verwaltungsbehoerden des Bundes benannt. Die Leitstellen sind ein integraler Bestandteil der Organisation der Ueberwachung der Umweltradioaktivitaet in Deutschland. Unabhaengig von der Entwicklung der Nutzung der Kernenergie in der Bundesrepublik wird diese Ueberwachung auch in absehbarer Zukunft erforderlich sein. Es ist wichtig, die spezielle, ueber Jahrzehnte gesammelte Erfahrung und den Sachverstand der Leitstellen nicht nur zu erhalten, sondern noch zu vertiefen. (orig.)The article reviews the development of the monitoring of environmental radioactivity in the former Federal Republic of Germany and from 1990 onwards in re-unified Germany. This monitoring originated in the need to investigate the radioactive fallout from the testing of atomic bombs in the atmosphere in the 1950's and 1960's. Monitoring was intensified and became increasingly regulated by law as a response to the large scale use of atomic power and in accordance with the Euratom Treaty of 1957. The necessity of evaluating the radiological effects in old mining regions in some of the new Laender was recognised in 1990. Since then legislation and official monitoring have been extended to include this source of radiation exposure. Also described is the way in which those institutions now termed Coordinating Laboratories were involved in all of the developments mentioned above. They tested and developed sampling, analysis and measurement techniques, carried out research projects on the various contamination pathways, reported regularly on environmental radioactivity and radiation exposure, organised and evaluated interlaboratory comparisons, assisted in the setting up of the Federal Integrated Measurement and Information System (IMIS), and advised the appropriate Federal and Laender Ministries. Some of the Coordinating Laboratories also manage Federal Monitoring Networks. The Precautionary Radiation Protection Act stipulates these tasks and names the institutions appointed as Coordinating Laboratories. (orig.)SIGLEAvailable from TIB Hannover / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman