Aggressionstheorien

Der Beitrag rekapituliert die verschiedenen psychologischen Ansaetze zur Annaeherung an dem der Gewalt verwandten Begriff der Aggression. Vereinfacht werden drei verschiedene Richtungen unterschieden und kommentiert: die Triebtheorien (oder Instinkttheorien), die lerntheoretischen Ansaetze und die Frustrations-Aggressions-Theorie. Sie unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer Reichweite, d. h. in der Frage, ob und in welchem Umfang aggressive Handlungen im Alltag reduziert werden koennen. Waehrend bei den Triebtheorien diese Moeglichkeit verschwindend klein ist, raeumt vor allem die Lerntheorie dem Heranwachsenden einen weiten Spielraum von Gestaltungsmoeglichkeiten fuer das Erlernen oder Nicht-Erlernen von aggressivem Verhalten ein. Der Autor resuemiert seinen Uebersichtsbericht: Es ist wahrscheinlich unmoeglich, Gewalt voellig aus dem menschlichen Leben zu entfernen. Der Grund hierfuer liegt nicht darin, dass Menschen von Natur aus schlecht waeren oder dass sie einen angeborenen Trieb zum Toeten oder zum Zerstoeren besaessen. Es gibt keine Beweise fuer die Existenz eines angeborenen Instinktes, wie er von Siegmund Freud, Konrad Lorenz oder anderen Forschern postuliert wurde. Dennoch scheint es so, als ob Gewalt schon immer Teil des menschlichen Lebens gewesen waere, und zwar aus folgenden Gruenden: zum einen lernen Menschen sehr schnell, dass der Einsatz von Aggression durchaus lohnend sein kann (haeufig ist er sogar der schnellste Weg zu einem bestimmten Ziel). Zum anderen enthalten negative Empfindungen den vorprogrammierten Antrieb fuer emotionale Aggressionen, und man kann nicht davon ausgehen, dass ein Leben lang diese Ausloeser von negativen Empfindungen ver- und gemieden werden koennen. (ICA2)Available from UuStB Koeln(38)-20030106888 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLEDEGerman