Annaeherung an den Gewaltbegriff

Gewalt ist ein transkulturelles Phaenomen, d. h. es findet sich ueber die verschiedensten Kulturen und Zeitlaeufe hinweg und tritt hier in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen auf. Was von den jeweiligen Gesellschaften oder Kulturen als Gewalt verstanden wird, ist damit weder inter- noch intra-gesellschaftlich und sozialhistorisch identisch. Der einleitende Beitrag zur vorliegenden empirischen Gesamtstudie analysiert den Diskurs ueber Gewalt, um sich dem Begriff der Gewalt zu naehern und ein Verstaendnis von seinem Inhalt zu entwickeln. Was Gewalt ist und was nicht, was als Gewalt definiert wird, ist damit kultursubjektiv und kulturspezifisch und eine soziale Wirklichkeitskonstruktion. Die vorliegende Bilanz desGewaltbegriffs durch eine dimensionale Analyse zeigt Folgendes: Es gibt gewiss neue Gewaltfelder und Problemlagen, aber andere haben sich dafuer abgeschwaecht, die frueher bedraengend und beaengstigend waren. Die Gewalt ist ein Schicksal der Gattung. Was sich aendert, sind ihre Formen, ihre Orte und Zeiten, die technische Effizienz, der institutionelle Rahmen und der legitimatorische Sinn. 'Die Gewalt wird vollstreckt auf dem jeweiligen Stand der Destruktivkraefte. Von Rueckschritten vermag nur zu reden, wer an Fortschritt glaubt.' (ICA2)Available from UuStB Koeln(38)-20030106888 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLEDEGerman