Randdichtigkeit von Klasse-II-Komposit-Restaurationen nach selektiver und vollständiger Kariesexkavation in vitro

Selektive Kariesexkavation kann durch das Belassen kariös veränderten Dentins die Pulpa schonen. Diese in vitro Studie untersuchte den Einfluss von Selektiver Exkavation von demineralisiertem Dentin auf die Randintegrität von Kompositrestaurationen über eine Farbpenetrationsanalyse. Kariesähnliche Dentinläsionen wurden auf den approximalen Oberflächen von 40 extrahierten menschlichen Oberkiefermolaren erzeugt (Ethylendiamintetraessigsäure, 0,5 M, 96 h). Die folgenden Exkavationsstrategien wurden untersucht: komplette Exkavation, selektive Exkavation und Kariesfreie Kontrolle. Zwei Klasse-II-Kavitäten mit schmelzbegrenzten zervikalen Rändern wurden je Zahn präpariert und das demineralisierte Läsionsvolumen wurde mit Hilfe von Mikro-Computertomographie bestimmt, und die Kavitäten anhand dessen stratifiziert auf die Exkavationsstrategien Komplette und Selektive Exkavation verteilt. Nach Kompletter oder Selektiver Exkavation (je 30 Kavitäten) wurden adhäsiven Kompositrestaurationen angefertigt. Kavitäten ohne demineralisiertes Dentin fungierten als Kontrollgruppe. Die marginale Randintegrität der Restaurationen wurde mit und ohne thermomechanischer Wechselbelastung anhand einer Farbpenetrationsanalyse bewertet. Die Ergebnisse wurden mit nicht-parametrischen statistischen Tests analysiert (Mann-Whitney U Test) mit einem Signifikanzniveau von α = 0,05. Die Farbpenetrationswerte zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Exkavationsstrategien, waren aber bei Anwendung von thermomechanischer Wechselbelastung erhöht. Selektive Kariesexkavation erhöhte die Farbpenetration in Klasse-II-Kavitäten nicht. Das Vorhandensein von gesundem Dentin umgebenen zurückgelassenem demineralisiertem Dentin beeinflusste die Randintegrität von Restauration, deren Ränder in gesundem Schmelz appliziert wurden, nicht