Handlungsfähigkeit, Sinn und Kompetenz im Sportunterricht

Die Begriffe Handlungsfähigkeit und Sinn bilden die pädagogischen Grundpfeiler eines Bildungsprogramms, das in den 1970er-Jahren als pragmatische Fachdidaktik begründet wurde und sowohl die sportdidaktische Diskussion als auch die Institutionalisierung von Bildungsprozessen im Schulfach Sport bis heute maßgeblich orientiert. Demnach soll das Fach Sport für den Erwerb einer „Handlungsfähigkeit im Sport" sorgen, indem es eine erfahrungsbezogene und reflexive Auseinandersetzung mit dem vielfältigen „Sinn des Sports" ermöglicht. Seit Beginn der 2000er-Jahre bemühen sich die wissenschaftlichen Fachdidaktiken zunehmend darum, diese Ansprüche an die Prozesse und Ergebnisse von Unterricht nicht nur normativ zu begründen, sondern sie auch theoretisch zu fundieren und empirisch zu überprüfen. Eine konzeptuelle Grundlage dafür bildet der Kompetenzbegriff. Er sollte sich auch für das Fach Sport eignen, die normativen Ansprüche des durch Handlungsfähigkeit und Sinn definierten sportdidaktischen Bildungsprogramms theoretisch zu fundieren und empirisch überprüfbar zu machen. Damit ist der sportdidaktische Gesamtzusammenhang, in dem die Begriffe Handlungsfähigkeit, Sinn und Kompetenz stehen, in aller Kürze umrissen. Im vorliegenden Beitrag werde ich sie nachzeichnen, theoretisch reflektieren und im Hinblick auf den skizzierten Gesamtzusammenhang interpretieren. Auf diese Weise möchte ich zum einen sichtbar machen, wie die Begriffe konzeptuell in die pragmatische Sportdidaktik eingeführt wurden; zum anderen erhoffe ich mir, Anknüpfungspunkte für eine Weiterentwicklung des damit verbundenen Bildungsprogramms aufzeigen zu können